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vom 20.4.2022
 
Reiter und Fahrer eröffnen mit Osterritt die Saison
Seit 30 Jahren gibt es Sternritt in Sinzheim
 
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Auszeichnung: Das Gespann mit „Wendelina“ und Enzo“ von Kaderfahrer Rolf Saar (hinten) bekommt eine Schleife angeheftet. Fotos: Christina Nickweiler
 
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Stelldichein: Kutschen mit Ponys und Großpferden sind in bei der Veranstaltung in Leiberstung dabei.
 
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„Cowboy vom Land“: Bernd Krause aus Schwarzach ist mit „Chicco“ seit 27 Jahren Teilnehmer des Osterritts.
 
Von Christina Nickweiler
Sinzheim – Anmutig glänzt das schwarze Fell von „Zar“, einem österreichischen Gebirgskaltblutpferd im Sonnenlicht. Das wuchtige, aber dennoch wendige Pferd zieht beim Osterritt in Leiberstung die Blicke der Besucher auf sich. Große Pferde, kleinere Ponys, kräftige Kaltblüter und eher grazile Vollblüter – bei der Saisoneröffnung am Ostermontag gibt es viele verschiedene Pferde zu sehen. Nach zwei Jahren coronabedingter Pause geben sich Reiter und Kutschenfahrer aus der Region auf dem Vereinsgelände des Reit- und Fahrvereins St. Wendelin ihr Stelldichein.
 
Susanne Koch ist mit „Zar“ extra aus Gamshurst nach Leiberstung gekommen und dürfte unter den Reitern wohl die längste Strecke bewältigt haben. Anders dagegen bei den Reiterdamen aus Witstung – Karin Crass mit „Penny Pep o Lena“, einem „Quarter-Horse“, sowie ihre Freundinnen haben gerade einmal eine Viertelstunde benötigt, um den Leiberstunger Reitplatz zu erreichen. „Wir drei reitenoft miteinander aus“, erzählt Crass und demonstriert den Schriftzug auf der ihrer Jacke. Dort ist zu lesen „Stallgemeinschaft Witstung“.
 
Einige Reiter sind am Ostermontag in Gruppen angeritten, so etwa auch die Reiter vom Entenhof in Kartung – mit dabei der Vollblüter „Crazy Rocket“. Als ehemaliges Rennpferd, das später auch bei der höchsten Klasse des Hindernisrennens Erfolge eingeheimst hat, gehört „Crazy Rocket“ zu den Pferden, die schon viel Turnierluft geschnuppert haben. „Mit 21 Jahren ist der immer noch fit“, freut sich Besitzerin Nadine Lott.
 
Aus der Nähe des Entenhofes sind vom Gestüt „Therapony“ an diesem sonnigen Frühlingstag auch die Ponys „Naddi“ und „Pius“ vertreten. „Ich reite das ganze Jahr, bin mit meinem Pferd bei Winter und Wetter unterwegs“, berichtet zudem Sabine Kirschner, die mit „Ronny“, einem Appaloosa nach Leiberstung geritten ist.
 
Aus der Sparte Fahrer ist der Landeskaderfahrer Rolf Saar mit „Enzo“ und „Wendelina“ vertreten. Auch zwei kleine Ponygespanne drehen auf dem Turnierplatz vor den Augen des Publikums ihre Runden.
 
Während Reiter und Fahrer sich beim Wiedersehen ausgiebig unterhalten, ist hier und da ein Wiehern und Schnauben der Vierbeiner zu hören. Dann begrüßt die Vorsitzende des Reit- und Fahrvereins, Karin Saar, die Anwesenden. „Eine große Freude unter den Pferdefreunden, sich nach zwei Jahren wieder zu treffen, um gemeinsam die Reitsaison zu eröffnen“, stellt die Vorsitzende fest. Schon seit 30 Jahren zelebriert der Verein den Saisonauftakt für die Pferdesportler. Zuvor hatte der von der Gemeinde Rheinmünster veranstaltete Osterritt samt Pferdesegnung in Stollhofen Tradition. Danach habe sich das Brauchtum nach Sinzheim, zuerst auf den Langenunger Hof, ab 2007 nach Leiberstung, verlagert. Nach der Begrüßung meldet sich Alt-Ortsvorsteher Alexander Naber zu Wortund stößt zusammen mit den Gästen mit einem Satteltrunk an. Naber zählt seit vielen Jahren zu den treuen Besuchern des Osterritts. Im Anschluss daran heften die Aktiven des Vereins an die Halfter aller Vierbeiner eine orangefarbige Schleife, die die Teilnahme am Saisonauftakt dokumentiert.