vom 9.10.2007
 

Hilfe auf dem Weg zu mehr Selbstständigkeit
Außenwohngruppe m Leiberstung besteht seit 20 Jahren

 

GUTE LAUNE bescherte Joachim Presch vom Neuweierer Verein "Kasper und seine Freunde" mit dem eigens für Behinderte konzipierten Handpuppenprojekt. Foto: Christina Nickweiler

Sinzheim-Leiberstung (cn). Mit einem bunten Festprogramm feierten die Wohnstätten der Lebenshilfe Nordschwarzwald zusammen mit den Bewohnern und deren Angehörigen das 20-jährige Bestehen der Leiberstunger Außenwohngruppe.

 

Dort leben derzeit 24 geistig- und körperbehinderte Menschen. Da die Bewohner in Wohngemeinschaften mit einer Größenordnung von sechs und acht Personen leben, genießen die Betroffenen mehr Selbstständigkeit. Diese Selbstständigkeit zeigt sich insbesondere in hauswirtschaftlichen und lebens-praktischen Bereichen. Insgesamt stehen den Bewohnern acht Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zur Verfügung, die entsprechende Hilfestellungen leisten.

 

Zahlreiche Bewohner konnten in den vergangenen 20 Jahren hierdurch ihre Selbstständigkeit verbessern und schafften durch die Außenwohngruppe den Sprung in eine unabhängigere Wohnform, dem ambulant betreuten Wohnen. So war dieser Geburtstag für zahlreiche ehemalige Bewohner ebenso ein Grund, in die Wendelinushalle zu kommen und mitzufeiern.

 

Es sei für die Lebenshilfe vor 20 Jahren keineswegs normal gewesen, inmitten eines Wohngebietes eine Einrichtung für behinderte Menschen zu unterhalten. Deswegen sei es umso erfreulicher, dass die Bewohner inzwischen mit in das gemeinschaftliche und örtliche Leben integriert worden seien, betonte Andreas Hemlein, Gesamtleiter der Wohnstätten der Lebenshilfe, in seinen Grußworten. In einer Bildschirmpräsentation hielten die Bewohner markante Stationen und besondere Ereignisse seit dem Bezug der vier Reihenhäuser im Jahre 1987 fest und zeigten eindrucksvolle Bilder, die manche der Festgäste zum Schmunzeln anregten.

Berührungsängste in kurzer Zeit abgebaut
 

Der Vorsitzende der Lebenshilfe Bühl, Frank Breuninger, stellte fest, dass die Berührungsängste zwischen den Mitbürgern und den Bewohnern der Außenwohngruppen innerhalb kurzer Zeit abgebaut worden seien. "Das Vertrauen zu den Menschen in Leiberstung ist mittlerweile selbstverständlich und vorbildlich", sagte Breuninger. Ortsvorsteher Alexander Naber sprach davon, dass die Bewohner zu einem wichtigen Teil der Dorfgemeinschaft geworden seien. Zahlreiche Aktionen zeigten dies und stellten ein Zeichen des guten Miteinanders dar, unterstrich Naber.

 

Im Laufe des Festabends wurde ein neues Projekt vorgestellt, das vom Neuweierer Verein Kasper und seine Freunde speziell auf die Arbeit mit behinderten Menschen hin konzipiert wurde und zwischenzeitlich mit Erfolg umgesetzt wird. Im Mittelpunkt steht dabei das Fördern der Talente, die das Selbstbewusstsein behinderter Menschen begünstigen. Mit großer Freude präsentierten die Projektteilnehmer dem Publikum ihre selbst erstellten Handpuppen. Zur Unterhaltung der Festgäste präsentierte sich die Tanzformation der Außenwohngruppe. Außerdem begeisterte die Trommlergruppe das Publikum mit exotischer und klangvoller Rhythmik.