vom 22.10.2008

Beim Gespannfahren machen auch Kleider Leute
Abstimmung zwischen Pferd und Fahrer ist besonders wichtig

GESCHICKLICHKEIT IST TRUMPF: Beim Gespannfahren kommt es vor allem auf das gute Verständnis zwischen Pferd und Fahrer an. Die Teilnehmer des Turniers in Leiberstung stellten dies unter Beweis.
GESCHICKLICHKEIT IST TRUMPF: Beim Gespannfahren kommt es vor allem auf das gute Verständnis zwischen Pferd und Fahrer an. Die Teilnehmer des Turniers in Leiberstung stellten dies unter Beweis. Foto: Nickweiler

Von unserer Mitarbeiterin
Christina Nickweiler

Sinzheim-Leiberstung. Graziös geführte Pferde in Gespannen, historische Kutschen und fein gekleidete Damen und Herren im Reiteroutfit. Beim Vereinsturnier des Reit- und Fahrvereins St. Wendelin, war alles geboten, was das Herz eines Pferdefreundes höher schlagen ließ.

Der Wald im Bereich des Fahrgeländes, wo der Verein zum Abschluss der Saison seine Vereinsmeisterschaften in der Disziplin Kutschfahren abhielt, bot den Besuchern eine wunderschöne, herbstliche Kulisse.

Im ersten Teil der Meisterschaften absolvierten die Teilnehmer die anspruchsvolle Disziplin im Dressurfahren. Unter dem kritischen Blick einer Jury wurde beispielsweise benotet, wie der Kutscher mit dem Ein- oder Zweispanner auf das Turnierfeld einfährt, wie er es mit den Begrüßungsgepflogenheiten hält, ob das Pferd trabt oder galoppiert und wie etwa das Zusammenspiel zwischen Pferd und Fahrer bei der Kehrtwendung funktioniert.

Letztendlich gehe es darum nachzuprüfen. ob das Kutschfahren nach dem Willen des Fahrers oder des Pferdes verläuft, unterrichte der langjährige Wertungsrichter Julius Wohlschläger mit einem Lächeln auf den Lippen. Wohlschläger kennt sich im Metier aus und gilt in der Pferdeszene als einer der Erfahrensten. Noch heute beteiligt er sich an internationalen Turnieren, an denen auch der altgediente Kutscher der britischen Königin, Elisabeth teilnimmt. Spannende und temporeiche Duelle gab es im zweiten Teil des Turniertages. Beim Hindernisfahren war sowohl Geschicklichkeit als auch Geschwindigkeit gefordert. Bei dieser Disziplin galt es, einen Einspänner und in einem zweiten Durchlauf einen Zweispänner mit einer Breite von 1,30 Meter fehlerfrei durch Durchgängen mit einer Breite von 1,50 Meter zu fahren.

Neue Vereinsmeister
wurden gekürt

Ein Fehler lag vor, sobald der auf den Pylonen platzierte Ball herunterfiel. Die Schwierigkeit für Fahrer und Pferd lag darin, die Strecke mit den Hindernissen in einer bestimmten Zeit zu schaffen.

Bei beiden Disziplinen spielte die Kleiderordnung eine wichtige Rolle. So trugen alle
Teilnehmer Hüte, Bockschürzen, Handschuhe und andere Details. Manch einer der Teilnehmer legte gar Wert auf den gleichen Farbton des Damenhutes und der Fliegenkappe, die das Pferd auf den Ohren trug.

Bei den Vereinsmeisterschaften siegte in der Disziplin Dressurfahren (Einspänner) Susanne Panter, Heike Seiter und Aloisa Reinfried belegten beide Platz zwei, Franziska Panther erzielte den dritten Platz.

Dressurfahren (Zweispänner): Platz 1, Aloisia Reinfried; Platz 2, Alexander Panther Platz 3, Norbert Beyrle.

Disziplin Hindernisfahren (Einspänner): Heike Seiter (Platz 1), Aloisia Reinfried (Platz 2), Sabine Kadow (Platz 3). Hindernisfahren (Zweispänner): Alexander Panther (Platz 1), Christoph Droll (Platz 2) und Aloisia Reinfried (Platz 3).

Als diesjähriger Vereinsmeister geht aus beiden Disziplinen (Dressur- und Hindernisfahren) Heike Seiter (Einspänner) und Alexander Panther (Zweispänner) hervor.