vom 28.12.2009

KURZ VOR WEIHNACHTEN wurde gefeiert: Alexander Naber ist seit zehn Jahren ehrenamtlicher Ortsvorsteher im Sinzheimer Ortsteil Leiberstung.
KURZ VOR WEIHNACHTEN wurde gefeiert: Alexander Naber ist seit zehn Jahren ehrenamtlicher Ortsvorsteher im Sinzheimer Ortsteil Leiberstung. Foto: Roland Huck


"Lothar" sorgte für turbulenten Amtsbeginn
Alexander Naber ist seit zehn Jahren Ortsvorsteher

Sinzheim-Leiberstung (rock). Seit mittlerweile zehn Jahren ist Alexander Naber Ortsvorsteher in Leiberstung. Kurz vor Weihnachten durfte er diese runde Zahl feiern. Am 15. Dezember 1999 bestätigte ihn damals der Sinzheimer Gemeinderat als Nachfolger von Paul Frietsch, der 33 Jahre lang Ortsvorsteher gewesen war. Wenige Tage im Amt wartete auf Alexander Naber, der bereits seit 1994 für die CDU dem Ortschaftsrat angehört, gleich die erste große Bewährungsprobe. Orkan "Lothar" brauste nämlich auch über

Leiberstung hinweg und richtete so manche Schäden an. "Es war ein turbulenter Beginn der Amtszeit" berichtet Alexander Naber. Es mussten Hilfseinsätze koordiniert werden. Leiberstung war gewissermaßen von der Außenwelt abgeschnitten. Zwischenzeitlich hat sich einiges geändert. Das alte Rathausgebäude wurde abgerissen und machte der Sanierung des Ortskerns Platz. Die freiwerdenden Grundstücke wurden als Bauplätze verkauft, die Einnahmen halfen bei der Finanzierung der neuen Wendelinushalle mit.

Ansprechpartner für rund 840 Bürger

Die Ortsverwaltung mit Büroraum für den Ortsvorsteher und Sitzungsraum für die regelmäßigen Treffen der insgesamt neun Leiberstunger Ortschaftsräte befindet sich nun beim ehemaligen Bürgersaal. Der notwendige Umbau wurde zum größten Teil ehrenamtlich durchgeführt. Das "Mitanpacken" ist ein wesentlicher Grundgedanke der Arbeit von Ortsvorsteher und Ortschaftsrat, auch angesichts der knappen finanziellen Mittel. "Wir fordern nicht nur, sondern kümmern uns auch um die Realisierung", so Alexander Naber. Bei zweijährlichen Klausursitzungen, die der neue Ortsvorsteher 2001 erstmals eingeführt hatte, werden die Wünsche und das Machbare ausgelotet. So wünschen sich die Leiberstunger für die nahe Zukunft beispielsweise einen Umbau beziehungsweise Sanierung der Friedhofskapelle. "Der Ortschaftsrat würde auch hier selber Hand anlegen", informiert Naber. Auf die Gemeinde kämen dann in erster Linie die Materialkosten zu. Das Amt des Ortsvorstehers übt er ehrenamtlich aus. Hierfür erhält er eine Aufwandsentschädigung, über die der Sinzheimer Gemeinderat entscheidet. In seinen wöchentlichen Sprechstunden steht er den rund 840 Bürgern als Ansprechpartner zur Verfügung. Von der Information über Bauplätze und der Hilfe beim Ausfüllen von amtlichen Anträgen bis hin zum Vermitteln bei Nachbarschaftsstreitigkeiten reicht unter anderem sein Aufgabenfeld. Bei vielen Angelegenheiten komme ihm natürlich seine Ortskenntnis zugute. Das gelte auch für den Ortschaftsrat, dessen Arbeit in Leiberstung anerkannt werde und unstrittig sei. Für viele Bürger sei ein Ansprechpartner vor Ort wichtig, sagt Alexander Naber im Hinblick auf die immer mal wieder aufflammende Diskussion, ob Ortsvorsteher und Ortschaftsrat überhaupt noch benötigt werden und zeitgemäß seien.

Mittlerweile wurde Alexander Naber zum zweiten Mal wiedergewählt, befindet sich also in der dritten Amtsperiode. "Es macht Spaß", beschreibt der Ortsvorsteher seine Arbeit und lobt in Leiberstung die Zusammenarbeit über Parteigrenzen hinweg. Gemeinsam würden die anstehenden Probleme bewältigt. Da stört es ihn auch nicht, dass er oftmals auch an Wochenenden unterwegs ist, um seinen Verpflichtungen nachzukommen, etwa bei Veranstaltungen, Vereinen, Festen. Zusätzlich ist Naber auch Gemeinderat in Sinzheim.

Dankbar ist Alexander Naber vor allem seinem Team, angefangen von seinem Stellvertreter bis zu der Mithilfe der Mitarbeiter im Sinzheimer Rathaus. Vor Ort in Leiberstung selbst hat er keine Mitarbeiter in der Ortsverwaltung. Für die künftige Amtszeit hat Naber den Wunsch, dass weiterhin gemeinsam die anstehende Probleme "ohne Neid" gelöst werden.