vom 5.5.2011

Sanierung und bauliche Erneuerung von Leiberstung geplant
Gemeinde will Bürgersaal anmelden / Kommune, Gewerbetreibende und Privatleute können mit Fördermitteln vom Land rechnen

Von Christa Hoffmann

Sinzheim - Die Gemeinde Sinzheim will Leiberstung beim baden-württembergischen Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) anmelden. Bürgermeister Erik Ernst fasste das Ziel bei der Bürgerinformationsveranstaltung am Dienstagabend vor Ort in dem kurzen Satz "Leiberstung soll noch schöner werden" zusammen.

Zuvor hatte eine Expertin aus Stuttgart vor allem erläutert, unter welchen Voraussetzungen neben der Kommune und gewerblichen Betrieben auch Privatpersonen Zuschüsse für Sanierungsmaßnahmen bekommen können.

Mit dem ELR hat das Land ein umfassendes Förderangebot für die strukturelle Entwicklung ländlich geprägter Gemeinden und Dörfer geschaffen, heißt es vonseiten der Regierungspräsidien, bei denen die Anträge bearbeitet werden. Schwerpunktmäßig sollen demnach Hilfen bei der Gebäudesanierung und -umnutzung im Ortskernbereich, bei der Sicherung der Grundversorgung mit Waren und Dienstleistungen, bei der Schaffung von Arbeitsplätzen und beim Aufbau und Erhalt von gemeinschaftlichen Aktivitäten wie zum Beispiel Dorfgemeinschaftshäuser angeboten werden. Noch in diesem Monat soll mit der Bestandsaufnahme in Leiberstung begonnen werden. Bürgermeister Ernst erklärte, dass die Kommune den Leiberstunger Bürgersaal sozusagen als Schlüsselprojekt voranstellen wolle und hoffe, 2012 Geld für die geplanten Sanierungsmaßnahmen zu bekommen.

Sybille Rosenberg von der Stadtentwicklung GmbH (STEG) in Stuttgart erklärte den rund 30 Anwesenden, dass zu den strukturverbessernden Maßnahmen etwa die bodenschonende Nutzung von Flächen im Innenbereich gehörten, das Aufspüren von leer stehenden Gebäuden, energetische Sanierungsmaßnahmen, Nachverdichtung und Modernisierung. Zunächst müssten ein Gesamtkonzept erstellt und die Ziele definiert werden. Die privaten Vorhaben in Leiberstung sollten in zwei Jahren ab 2013 starten. Wer Interesse an einer Beteiligung hat, kann sich bei der Gemeinde Sinzheim melden.

Schließung von Baulücken

Infrage kämen mehrere Bereiche. Beim Thema Wohnen (kommunal und privat) gebe es beispielsweise bei der Schließung von Baulücken Geld pro Wohneinheit einer familiengerechten und eigengenutzten Wohnung, so Rosenberg. Hinzu kommen der Bereich Grundversorgung (Einzelhandelsgeschäfte oder Gasthäuser), der Bereich Arbeiten (Betriebe in Dörfern, die eventuell an den Ortsrand verlegt werden oder Neuansiedlungen) sowie der Bereich kommunale Gemeinschaftseinrichtung. Bei allen Projekten werde Wert auf Energieeffizienz gelegt, betonte Rosenberg. Die Konzeptumsetzung werde auch von der STEG betreut und sei für Privatleute kostenlos.

Die Expertin vom Dienstleister Stadtentwicklung stellte am Dienstagabend auch den Zeitplan vor. Dieser sieht vor, dass noch im Mai 2011 eine Bestandsanalyse vorgenommen werden und bis Juli der Entwurf eines Entwicklungskonzepts mit Projektliste vorliegen soll. Bereits in den nächsten Tagen würden sich STEG-Mitarbeiter vor Ort umschauen, kündigte sie den Leiberstungern an, "und auch schon mal einen Blick in Hinterhöfe werfen".

Von Juli bis September sind die Beratung im Leiberstunger Ortschaftsrat und im Sinzheimer Gemeinderat vorgesehen sowie eine mögliche Überarbeitung des Konzepts. Wenn alles nach Plan läuft, könnten die Räte bereits im September/Oktober die notwendigen Beschlüsse fassen und die ELR-Anträge im Oktober 2011 gestellt werden, so Sybille Rosenberg.