vom 23.3.2012

Grünes Licht für neue Kapelle
Leiberstunger Projekt vom Gemeinderat gebilligt / 135 000 Euro Gesamtkosten

Sinzheim (rock). Mehrheitlich für den Neubau einer Friedhofskapelle in Lei­berstung sprachen sich die Sinzheimer Gemeinderäte aus. In ihrem Grund­satzbeschluss beauftragten sie zugleich die Verwaltung, Bauantragsunterlagen anfertigen zu lassen. Außerdem wird sich der Anteil der Gemeinde, wie im Haushalt vorgesehen, auf 75 000 Euro beschränken. Insgesamt wird mit Kos­ten in Höhe von 136 000 Euro für den Neubau der Kapelle gerechnet. Davon werden 61 000 Euro als Spenden und Eigenleistungen aufgebracht.

Bürgermeister Erik Ernst sprach von einem wichtigen Projekt für Leibers­tung. Seit 2003 befasse sich der Ortschaftsrat mit dem Thema. Die An­dachtskapelle auf dem Friedhof befin­de sich in einem schlechten Zustand, sei zu klein und biete keinen ausreichen­den Wetterschutz bei Beerdigungen. Eine Sanierung oder Erweiterung wur­de als unwirtschaftlich verworfen.

Die neue Kapelle bietet Platz für 40 Personen. „Es handelt sich um einen schlichten und einfachen Bau“, so Ernst. Eine WC-Anlage sei nicht vorgesehen. Wie Ortsvorsteher Alexander Naber ausführte, wäre eine derartige Anlage zwar wünschenswert, aber mit erheblichen Aufwand verbunden. Dass der Kapellenneubau im Ratsgre­mium nicht unumstritten sei, bestätigte Bürgermeister Ernst. Die Frage der Wirtschaftlichkeit lasse sich aber bei einer Friedhofskapelle nicht beantwor­ten. Der Friedhof in Leiberstung beste­he schon lange, der Neubau der Kapelle sei eine „Herzensangelegenheit der Leiberstunger“, sagte Ernst und bat die Gemeinderäte um Zustimmung.

Fast geschlossen sei die CDU-Frakti­on für einen Neubau, sagte Gabriel Schlindwein und äußerte „Respekt vor den Leiberstunger, die sich einbrin­gen“. Dass der jetzige Zustand „uner­träglich“ sei, äußerte Michael Vogel von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Der Neubau sei schlicht und kostengünstig. Auch die Grünen-Fraktion stimme mehrheitlich zu. Den Blick auf die wenigen Bestattungen in Leibers­tung lenkte Norbert Ernst (Freie Wäh­ler). Auch stehe für Trauerfeiern in Lei­berstung die Kirche zur Verfügung. Zum jetzigen Zeitpunkt könne der Neubau nicht mitgetragen werden. Es liege kein ausgereiftes Konzept vor, meinte er. Ein Gesamtkonzept für die Friedhöfe in Sinzheim mahnte auch Kurt Rohner (FDP) an.

Für die SPD-Fraktion signalisierte Isolde Leder Zustimmung. Der Fried­hof sei ein kulturgeschichtlicher Teil der Gemeinde und nicht unter wirt­schaftlichen Gesichtspunkten zu sehen.