vom 14.6.2012

Die Überreste der alten Friedhofkapelle in Leiberstung: Das Dach ist bereits abgedeckt, Gebälk und Giebel sind entfernt. Links steht der Glockenturm.
Die Überreste der alten Friedhofkapelle in Leiberstung: Das Dach ist bereits abgedeckt, Gebälk und Giebel sind entfernt. Links steht der Glockenturm.   Foto: Hoffmann

Alte Friedhofskapelle ist bald Geschichte
Ehrenamtliche Helfer reißen Andachtsgebäude ab / Neubau für 136000 Euro / Fertigstellung Frühjahr 2013

Von Christa Hoffmann

Sinzheim - Der Abbruch der alten Friedhofskapelle in Leiberstung hat vor etwa 14 Tagen begonnen. Nächste Woche soll bereits der Bagger anrücken. Das teilte Leiberstungs Ortsvorsteher Alexander Naber auf BT-Anfrage mit. Das alte Gotteshaus weicht einem Neubau, der bis zum Frühjahr 2013 fertiggestellt sein soll. Die Kosten wurden auf 136000 Euro veranschlagt.

Der Sinzheimer Gemeinderat hatte dem Vorhaben im März 2012 zugestimmt. Die 900-Seelen-Gemeinde Leiberstung bringt Eigenleistungen und Spenden, die immer noch gerne entgegengenommen werden, im Wert von rund 61000 Euro ein, so dass sich die Kosten für die Gemeinde auf rund 75000 Euro belaufen werden.

Das Dach ist bereits abgedeckt worden, Gebälk und Giebel wurden entfernt. Am kommenden Samstag soll der Boden eingeebnet und der Schutt abgefahren werden, berichtete Naber weiter. Den gesamten Rückbau bewältigten freiwillige Helfer, die ehrenamtlich arbeiteten.

"Wir hoffen, dass der Rohbau bis zum Jahreswechsel fertig wird", so der Ortsvorsteher. Viel schneller könne es deshalb nicht vorangehen, weil die Helfer nur freitags und samstags mit anpacken könnten, und in den bevorstehenden großen Ferien viele verreist seien. Auch wenn Fachfirmen für bestimmte Gewerke gebraucht würden, versuche man, diese für freitags und samstags zu gewinnen, weil dann die Ehrenamtlichen so manchen Handgriff abnehmen und somit Kosten sparen helfen könnten, erklärte Naber. Inzwischen sei auch der Grundstein der alten Kapelle mit einer Kassette geborgen worden. Diese habe unter anderem ein Konradsblatt von 1959 und Inflationsgeld enthalten.

Wie berichtet, hat sich die Gemeinde nach Abwägung verschiedener Varianten für den Abriss der alten Kapelle entschieden, lediglich einige Teile - die Eingangstür, der Altar, das Bleiglasfenster mit dem Heiligen Michael und die Bänke - bleiben erhalten, so auch der frei stehende Glockenturm. Geplant ist ein schlichtes Gebäude, in dem künftig 40 bis 50 Personen Platz finden, mit zwei kleinen abgetrennten Räumen für Pfarrer und Messdiener und einem Utensilienraum. Auch ein Sarg kann dort aufgebahrt werden. Das war in dem alten, nur 18 Quadratmeter kleinen vorherigen Raum nicht möglich gewesen, außerdem bot er nur wenigen Trauernden Platz. Eine Heizung ist in dem Neubau ebenso wenig vorgesehen wie eine Toilettenanlage, so Naber.

Der geplante, zum Friedhof hin offene Andachtsraum mit einem Satteldach soll ein funktionaler Bau werden, der einen würdigen Rahmen für Trauerfeiern schafft.