vom 29.10.2012

DIE MODI-TÄNZER hatten sich als Riesenwurm verkleidet und begeisterten die Gäste in der Wendelinushalle in Leiberstung mit ihrem Auftritt.
DIE MODI-TÄNZER hatten sich als Riesenwurm verkleidet und begeisterten die Gäste in der Wendelinushalle in Leiberstung mit ihrem Auftritt.  Foto: Vögele
 
Außenwohngruppe ist ein Vierteljahrhundert alt
Behinderte Menschen sind längst in Leiberstung integriert / Gelungenes Fest in der Wendelinushalle
 
Von unserer Mitarbeiterin Gertrud Vögele
Sinzheim-Leiberstung. Mit einem rau­schenden Herbstfest feierte die Außen­wohngruppe (AWG) Leiberstung der Werkstätten der Lebenshilfe Nordschwarzwald am Samstag ihr 25-jähriges Jubiläum.
 
Eingeladen zum Fest waren nicht nur alle ehemaligen und derzeitigen AWG­Bewohner, sondern auch Angehörige und Freunde, Nachbarn und Weggefähr­ten und darüber hinaus alle ehemaligen und derzeitigen Betreuer und Wohnheimleiter. Rund 180 Besucher waren in die Wendelinushalle gekommen, feierten mit und erlebten eine kunterbunte Par­ty, mit einem gewohnt abwechslungs- ­und einfallsreichen Programm.
 
Gestartet wurde am Nachmittag mit einem Sektempfang. Mit einem gemein­samen Lied zur Begrüßung starteten die AWG-Bewohner gemeinsam mit ihrer Teamleiterin Maria Vogel das Unterhal­tungsprogramm für ihre Gäste.
 
Alle Bewohner gemeinsam auf der Bühne
 
Alexander beispielsweise brachte be­gleitet von Günther Seifermann zahlrei­che Volkslieder auf dem Klavier zu Ge­hör und als Riesenwurm verkleidet zo­gen die MODI-Tänzer beim Einzug durch die Halle alle Blicke auf sich.
 
Das Ehepaar Norbert und Ursula Metz, das vor 25 Jahren gemeinsam in die AWG eingezogen war und inzwi­schen alleine lebt, erinnerte sich ge­meinsam zurück und ließ die damalige Zeit Revue passieren.
 
Mit einem Schiff verglich Geschäfts­führer Andreas Hemlein die AWG. Vor 25 Jahren zu Wasser gelassen, habe es ei­nige Klippen umschiffen müssen, meinte er.
 
Hemlein sagte: „Als alles vor 25 Jahren begann, war es kaum vorstellbar, dass vier Reihenhäuser inmitten eines Wohngebietes von Menschen mit Behinderun­gen bezogen werden können“.
 
Es habe mutiger Menschen und Ent­scheidungsträger in der Lebenshilfe be­durft, die diesen Schritt wagten. Der Er­folg habe diesen Menschen recht gege­ben.
 
Schon bald nach ihrem Einzug in Lei­berstung seien die AWG-Bewohner in das Dorfgeschehen integriert gewesen.
 
„Unsere Bewohner gehören dazu, ihre Behinderung ist Nebensache und zählt nicht. Sie gestalten das Dorfgeschehen mit und sind wichtig“, bedankte sich Hemlein bei den Leiberstunger Bürgern. „Die Selbstverständlichkeit des Mitei­nanders ist uns allen ein Beispiel und gelebte Inklusion“, so Hemlein.
 
Der Leiberstunger Ortsvorsteher Ale­xander Naber schloss sich in seiner Be­grüßungsrede den Worten Hemleins an. Er meinte, ein Zuhause sei nicht nur ein Ort, an dem man sich geborgen und be­hütet fühlt, sondern und vor allem für Menschen mit Behinderung, ein Zeichen von Würde und selbstbestimmtem Le­ben.
 
Nach dem offiziellen Teil sorgte die Akkordeongruppe Harmonika-Spiel­ring Baden-Baden-Lichtental für die musikalische Unterhaltung der Gäste. Zuvor allerdings versammelten sich alle ehemaligen und derzeitigen AWG­Bewohner und Betreuer für ein gemein­sames Foto auf der Bühne der Wendeli­nushalle.