vom 15.10.2012

Begleitet von Musik, ziehen Reiter und Kutscher durch Leiberstung, um beim 48. Wendelinusritt des Ortsheiligen Wendelin zu gedenken.

Begleitet von Musik, ziehen Reiter und Kutscher durch Leiberstung, um beim 48. Wendelinusritt des Ortsheiligen Wendelin zu gedenken.
Begleitet von Musik, ziehen Reiter und Kutscher durch Leiberstung, um beim 48. Wendelinusritt des Ortsheiligen Wendelin zu gedenken.  Fotos: Huck
 
Himmel hat kurz vorm Festzug ein Einsehen
Traditionelles Wendelinusfest in Leiberstung ist gut besucht / Drei Kutschen aus Beinheim
 
Von Alois Huck
 
Sinzheim - Wenigstens während des Wendelinusritts hatte der Himmel gestern ein Einsehen und stellte den leichten Nieselregen ein. Etliche (überdachte) Pferdekutschen und zahlreiche Reiter auf Pferden allerlei Rassen hatten den Weg zum "Wendelinusdorf" gefunden und nahmen am rund einstündigen Festzug teil, der mit der Segnung von Reitern, Pferden und Gespannen endete.
 
Das 48. Fest zu Ehren des Kirchenpatrons begann mit einem feierlichen Hochamt, das von Dekan Martin Schlick in Konzelebration mit Diakon Georg Beier in der voll besetzten Wendelinuskirche gefeiert wurde. Der Heilige Wendelin habe in einer Einsiedelei im Elsass gelebt. "Pflegen Sie die Auszeiten in Ihrem Leben", mahnte der Geistliche und "gönnen Sie sich täglich einige Minuten Stille." Festlich umrahmt wurde der Gottesdienst vom Kirchenchor Leiberstung unter der Leitung von Erwin Droll mit der "Missa brevis" von Norbert Feibel.
 
Nach dem Hochamt und während des Wendelinusritts ließen die "Alphorn-Freunde Leiberstung" (Artur Beier, Klaus Bauer und Fritz Schulz) ihre wohltönenden Naturinstrumente erklingen.
 
Zum Mittagessen fanden viele Gäste den Weg in die Wendelinushalle. Pünktlich um 14 Uhr führte mit musikalischen Klängen der MV Stollhofen den Festzug an, bei dem auch eine Statue des Patrons und ein Modell der Wasserburg auf liebevoll geschmückten Pferdewagen mitgeführt wurden. Die Musikvereine Winden, Sinzheim und Weitenung sowie die Parforcehornbläser Iffezheim sorgten ebenfalls für musikalische Klänge und erfreuten die Schaulustigen.
Pfarrer-Kooperator Manfred Helferich segnet Ross, Reiter und Kutscher
Pfarrer-Kooperator Manfred Helferich segnet Ross, Reiter und Kutscher
 
Die Kutschen- und Reiterprozession endete bei der Wendelinushalle, wo Dekan Martin Schlick, Diakon Georg Beier und Pfarr-Kooperator Manfred Helfrich sowohl die Reiter und Kutscher als auch die Pferde segneten, bevor der hochprozentige Satteltrunk überreicht wurde. Zuvor hatte Dekan Schlick die Bedeutung der Beziehung zwischen Mensch und Tier hervorgehoben und darauf hingewiesen, dass es "Gott mit uns, seiner Schöpfung, gut meint".
 
Ortsvorsteher Alexander Naber konnte zahlreiche Ehrengäste begrüßen, und sagte: "Nutzen wir die Rückbesinnung auf die Traditionen." Solch ein Fest führe die Menschen zusammen, was immer wichtiger werde. Die große Anzahl an Reitern und Kutschen - drei Kutschen kamen aus dem elsässischen Beinheim - zeuge von der Beliebtheit des Wendelinusritts.
 
Seit Jahren ist Prof. Bernhard Friedmann Schirmherr des Wendelinusfestes. "Es ist nicht selbstverständlich, dass altes Brauchtum so liebevoll gepflegt wird", lobte er die Organisatoren. Sinzheims Bürgermeister Erik Ernst dankte allen, die zum Gelingen des Festes beitrugen.
 
Rund um die Wendelinushalle hatten die Besucher viele Möglichkeiten, Gast bei den Aktiven der Fidelen Jehle Runde zu sein. Auf Festbänken im Freien und Zelt, am Wein- und Bierstand sowie in der Halle ließen sie sich verwöhnen.