vom 9.1.2013
 
Wird nicht mehr zur Wahl für den Ortschaftsrat Leiberstung und den Gemeinderat Sinzheim antreten: Alexander Naber.
Wird nicht mehr zur Wahl für den Ortschaftsrat Leiberstung und den Gemeinderat Sinzheim antreten: Alexander Naber.  Foto: Hoffmann/Archiv
 
Ortsvorsteher kandidiert nicht mehr
CDU-Kommunalpolitiker Alexander Naber will 2014 aufhören / Mehr Zeit für Firma
 
Sinzheim (cri/fs) - Alexander Naber, Mitglied im Sinzheimer Gemeinderat und Ortsvorsteher des Sinzheimer Teilorts Leiberstung, tritt bei der nächsten Kommunalwahl 2014 nicht mehr an. "Ich habe bereits 2009 gesagt, dass dies meine letzte Wahlperiode sein wird", erklärte der 41-jährige CDU-Politiker gestern auf BT-Anfrage, er brauche als Selbstständiger mehr Zeit für seine Firma. Dennoch waren viele Besucher des Seniorennachmittags in der Leiberstunger Wendelinushalle überrascht, als er am Dreikönigstag seinen Entschluss mitteilte.
 
Naber dankte dort dem Ratsgremium für das über die Parteigrenzen hinweg reibungslos funktionierende, konstruktive Streiten um der Sache Willen.
 
"20 Jahre in der Kommunalpolitik sind genug", sagte Naber, der seit 20 Jahren Mitglied im Ortschaftsrat, seit 15 Jahren Ortsvorsteher (ehrenamtlich) und seit fast 20 Jahren Mitglied des Sinzheimer Gemeinderats ist, gegenüber dem BT. Er war in das Sinzheimer Gremium einst nachgerückt. "Ich war damals mit 22 Jahren einer der Jüngsten in der Politik", erinnerte sich der Kommunalpolitiker.
 
Er habe viel für Leiberstung erreicht, erklärte Naber, und zählte die wesentlichen Vorhaben auf, die während seiner Amtszeit angepackt worden seien. Dazu gehören die nicht einfache Aushandlung der Verträge zwischen der politischen und der kirchlichen Gemeinde zur Sanierung der 300 Jahre alten Wendelinuskirche, die 2005 abgeschlossen wurde, und der Bau der Wendelinushalle zuvor. Dabei hob Naber den großen Anteil an Eigenleistung der Bürger hervor: die Bühnen- und Veranstaltungstechnik in der Halle, die Küche und die Außenanlage inklusive Parkplatz. Ebenso sei nach dem Abbruch des alten Rathauses und der folgenden Umnutzung zu Wohnbebauung und bei der Integration der Ortsverwaltung beim Bürgersaal 2006 viel Eigenarbeit erbracht worden.
 
Die Restaurierung der Wegkreuze im Wendelinusdorf, die Verschönerung des Areals der sich seit Jahren außer Betrieb befindlichen Brückenwaage, die Erneuerung des Grillplatzes, die Entschärfung der Pflugkreuzung und das Ende der Internet-"Steinzeit" im Dorf sind weitere Meilensteine. 2007 bekam Leiberstung mit DSL schnelles Internet. Der 2002 in privater Trägerschaft eingerichtete Dorfladen hielt sich zwar nicht, die Initiative des Ortschaftsrats, einen Genossenschaftsladen zu eröffnen, war dagegen von Erfolg gekrönt - von großem Erfolg. "Der Laden läuft sehr gut", sagte Naber, der Aufsichtsratsvorsitzender der Genossenschaft ist.
 
Beim Seniorennachmittag hatte er zudem die im vergangenen Jahr geführten Diskussionen um den, inzwischen begonnenen, Neubau der Friedhofskapelle und den Sanierungsbedarf des Bürgersaals angesprochen. Mit "herausragenden Nutzungszahlen" sei die Einführung des Anruf-Linien-Taxis in Leiberstung sehr erfolgreich gewesen. Diese Beförderungsart werde von allen Generationen gut angenommen, so Naber.
 
Zehn Stunden wöchentlich bringt Alexander Naber durchschnittlich für seine Ehrenämter auf, darunter auch die wöchentliche Sprechstunde dienstags von 19 bis 20 Uhr als Ortsvorsteher. Dabei habe er noch nicht die Besuche der Jahresversammlungen der zehn Leiberstunger Vereine eingerechnet - bei denen er im Übrigen überall Mitglied ist -, "wo der Ortsvorsteher gerne gesehen ist". Er habe diese Ämter aber nicht übernommen, "um mir ein Denkmal zu setzen", betont der Kommunalpolitiker. Jetzt könnten einmal andere ran und gestalten. Und auch seine Frau freue sich, wenn er abends mal daheim bleibe.