vom 5.2.2013
 
Zum Schieflachen ist der Auftritt der beiden R+T-Sychronschwimmer.
Zum Schieflachen ist der Auftritt der beiden R+T-Sychronschwimmer.   Fotos: Fauth-Schlag
 
Vom Start weg bebt der Hallenboden
Bunter Fasnachtsabend der Fidelen-Jehle-Runde in Leiberstung
 
Leiberstung (fs) - Seit 40 Jahren "tagt" die "Fidele-Jehle-Runde" (FJR) nun schon in Leiberstung. Da lag das Motto ihres allseits beliebten, bunten Fasnachtsabends in der voll besetzten Wendelinushalle nahe: "Früher tanzten wir gern Rock, heute gehen wir fast am Stock."
 
Dass das natürlich eine gnadenlose Übertreibung war, wurde sofort klar, als der ebenso charmante wie eloquente Moderator des mit viel Liebe zum Detail zusammengestellten Bühnenspektakels, Bernhard Ibach, die "Bietjer Schdroosefetza Guggis" in ihren schönen, goldverzierten "chinesischen" Samtkostümen ankündigte.
 
Da bebte vom Start weg der Hallenboden, und auf Stöcken hielt es niemanden mehr. Die Pinguine der Außenwohngruppe der Lebenshilfe schienen mit ihrem Freudentanz ein Gerücht zu bestätigen, dass am Leiberstunger Baggersee ein Zoo eingerichtet werden solle. Jedenfalls waren sie die ersten liebenswerten Tierchen, die bereit waren, dort einzuziehen.
 
Erwin Droll ließ als Sprecher der Leiberstunger Nachrichten Dorfereignisse Revue passieren - auch die 40-jährige Entwicklung der ehemals als "Saufclub" bezeichneten Fidele-Jehle-Runde vom Zechertreff zum wichtigen Kulturträger im Dorf. Die Leiberstunger Nachrichten endeten mit dem Neubau der Friedhofskapelle, dem letzten Großprojekt unter Ortsvorsteher Alexander Nabers Ägide. Ihre Premiere in der Bütt feierte Lucia Bräutigam mit ihrer Persiflage auf den uralten bayerischen und auch in Teilen Baden-Württembergs gepflegten Brauch des "Christbaumlobens". Wer jemandes Christbaum loben kommt, soll dafür mit einem Schnaps belohnt werden. Hauptsache Schnaps, dafür werden denn auch schon mal echte "Christbaumkrücken" über den grünen Klee gelobt - ein amüsanter Brauch.
 
Bernhard Ibach und Alexander Naber zeigen, wie der Inhalt der verteilten Hygienebeutel anzuwenden ist.
Bernhard Ibach und Alexander Naber zeigen, wie der Inhalt der verteilten Hygienebeutel anzuwenden ist.
 
Bombenstimmung herrschte im Saal, als Bernhard Ibach an alle einen Hygienebeutel verteilen ließ, darin enthalten eine Gazehaube, ein Paar Riesenohren, eine Hasenzahn-Prothese und ein Monokel, das an der Bar auch als Schnapsglas Verwendung finden konnte, "um der Gesundheitsreform ein Schnippchen zu schlagen", so Ibach. Derart ausgestattet, fanden sich alle bei diesem Gesellschaftsspiel zum Brüllen komisch. Martin Weis und Reiner Droll wurden von Alexander Naber für 40 Jahre FJR-Mitgliedschaft mit einem Kaktus und dem von Clarissa Eberle gestalteten Orden ausgezeichnet.
 
Die "Sellinger Poldergeister" führten einen Hästanz vor. Zwischen Klamauk und intonierter Katastrophe bewegten sich die Bänkelsänger der "Boygroup Ödsbach", und auch Renate Seitz "erpfälzerte" sich mit ihrem schnoddrigen Mundwerk zum Thema "Einkaufen im Netz" und Problemen bei all der Googlerei ein begeistert hinausposauntes dreifaches Entenhausener "Quiek-Quaak". "Die nie Unterhopften" des Söllinger Männerballetts punkteten mit ihrer Kostümvielfalt zwischen Batman, Rotkäppchen, Panzerknacker, Asterix oder gewagtem Bimberle-Frosch-Outfit und knackigem Technotanz. Die R+T-Synchronschwimmer Reiner Doll und Thomas Reith entließen die Gäste unter Riesengelächter und nach längst gnadenlos überzogenen Zeitplan in die Pause.
 
Danach folgten noch die Garde Leiberstung mit einem Zombie-Showtanz, Sonja Rösinger Büttenrede "Silberjubilarin", die Jazz Dancers, das Loblied der Muur-Hexen über den "Super Markt" im Dorf, ein Zigeuner-Showtanz mit Rhythm-Sensation und Erich Sulzers Büttenrede über Missgeschicke aus dem Leben. Das FJR-Männerballett beantwortete die Frage "Rock oder Stock" tänzerisch eindeutig: Keinen Stock brauchen diese Herren! Die "Pedies" lieferten den passenden Büttenabend-Sound.