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vom 27.6.2015

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Beim Ortstermin werden "Probellerprobleme" der Bergahornallee in der Weitenunger Straße erörtert.  Fotos: Fauth-Schlag

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Auf Wunsch vieler Bürger soll auf dem Friedhof die noch offene Zufahrt mit einem Tor geschlossen werden.
 
Alleebäume: "Visitenkarte des Dorfs"
Ortsbegehung mit Bürgermeister Erik Ernst in Leiberstung mit reger Bürgerbeteiligung
 
Von Peter Fauth-Schlag
 
Sinzheim - Eine Liste von Anregungen, Wünschen und Kritik der Dorfbewohner, die Ortsvorsteher Josef Rees gesammelt hatte, bildete am Donnerstag die Richtschnur einer Ortsbegehung der Sinzheimer Verwaltung in Leiberstung mit reger Bürgerbeteiligung.
 
Doch gleich an der ersten Station mussten Bürgermeister Erik Ernst und Bauamtsleiter Richard Hörth dem Wunsch nach einem Verkehrsspiegel an der Einmündung des Wendelinuswegs in die Leiboldstraße eine Absage erteilen. Denn der Wendelinusweg ist eine Einbahnstraße, durch die man nur verbotswidrig auf das unübersichtliche "scharfe Eck" stößt. "Radfahrer müssen hier absteigen", sagte Hörth.
 
Ebenfalls keine Chance hat ein Zebrastreifen über die Leiboldstraße, der für einen sicheren Schulweg der Grundschulkinder gewünscht wurde. Aus Sicht der Verkehrsbehörde herrsche dafür zu wenig Verkehr, sagte Bürgermeister Ernst.
Die Verantwortlichen appellierten an die Eltern, ihren Kindern beizubringen, die Leiboldstraße nur in Höhe des Hauses Nummer 63 zu queren, da das die übersichtlichste und damit für alle Verkehrsteilnehmer sicherste Stelle sei. Nachdem ein Hausbesitzer sein Einverständnis signalisiert habe, den Vorsprung seines Gebäudes rückzubauen, könnte eventuell eine Engstelle des Bürgersteigs an der Leiboldstraße verbreitert werden. Ernst will dies statisch und kostentechnisch prüfen lassen.
 
"Ordnungstechnisch in Angriff nehmen" will Ernst ein Ärgernis, das vor allem Landwirte betrifft: Sie sind erbost darüber, dass ein Anlieger eines landwirtschaftlich genutzten Weges durch Holzstapel und andere Ablagerungen den gemeindeeigenen Weg verengt hat. Dadurch wird die Durchfahrt mit landwirtschaftlichen Maschinen erschwert.
 
Beschwert haben sich Bürger auch über zunehmenden Autoverkehr auf dem Mattenweg. Dieser beliebte Lauf- und Radweg beim Damwildgehege soll beschildert und in einer Richtung nur für Anlieger, in der anderen nur für Fahrräder und landwirtschaftliche Fahrzeuge freigegeben werden.
 
Auch die um 1978/79 herum gepflanzten Alleebäume, die alle vier Ortseinfahrten Leiberstungs schmücken, gefallen nicht allen. So klagte ein Hausbesitzer über zu viel Schatten über seiner Solaranlage. Ein anderer beschwerte sich über die "Propeller" auf seinem Rasen, sprich die Samen des prächtigen Bergahorns entlang der Weitenunger Straße und über das Wurzelwerk, das auf sein Grundstück reicht und ihm dort das Fräsen des Bodens erschwere. Ortsvorsteher Rees hob die Bedeutung der Alleen als "Visitenkarte des Dorfs" hervor, Richard Hörth machte deutlich, dass ein gesunder Baum nicht einfach gefällt werden dürfe und eine Ersatzpflanzung nach einigen Jahren wieder dieselben Probleme aufwerfen würde. "Den einen gefällt's, den anderen nicht", meinte Bürgermeister Ernst. Man solle für die ortsbildprägenden Alleen schon gewisse Einschränkungen hinnehmen können.
 
Einem Wunsch vieler Bürger wird am Friedhof entsprochen. Viele Angehörige von Verstorbenen, hieß es, führen mit ihren Autos "am liebsten bis direkt vor die Gräber" und störten so die Friedhofsruhe, sagte Hörth. Dem soll "aus Pietätsgründen" durch ein Tor am offenen Zugang, der bis vor drei Jahren als Baustraße für die neue Kapelle diente, ein Riegel vorgeschoben werden. Das wird voraussichtlich 7000 Euro kosten, meinte Hörth. (Bericht über die Bürgerinformationsveranstaltung mit Bürgermeister Erik Ernst in Leiberstung folgt).