vom 5.12.2015
Unser: Sanierungskosten zu hoch
Wohnheim und Außenwohngruppe ziehen eventuell nach Bühl
Rastatt/Steinbach/Sinzheim (cri) - Das Wohnheim der Lebenshilfe im Baden-Badener Stadtteil Steinbach und die Außenwohngruppe im Sinzheimer Ortsteil Leiberstung könnten in naher Zukunft der Vergangenheit angehören.
Denn die Lebenshilfe der Region Baden-Baden/Bühl/ Achern, sie vertritt die Interessen von Menschen mit Behinderung und ihrer Familien, plant - wie berichtet - den Neubau eines Wohngebäudes in Bühl. Er sei allerdings "noch nicht ganz in trockenen Tüchern", sagte Harald Unser, Geschäftsführer der Lebenshilfe und der Werkstätten der Lebenshilfe, auf BT-Anfrage. Dahin würden auch die 15 Personen in Leiberstung und die 55 Personen in Steinbach umziehen. Das ist jüngst im Kreisausschuss für soziale Angelegenheiten in Rastatt besprochen worden. Sozialamtsleiter Jürgen Ernst hatte darüber berichtet. Die Pläne seien mit den zuständigen Kreisen eng abgestimmt.
Grund für den Neubau ist vor allem die neue Landesheimbauverordnung. Sie legt fest, wie stationäre Einrichtungen der Altenpflege und Behindertenhilfe in Baden-Württemberg baulich beschaffen sein müssen. Zu den wesentlichen Punkten gehört sowohl die Größe der Einrichtungen als auch der Zimmer. Demnach dürfen die neuen Häuser höchstens 100 Heimplätze zählen, die einzelnen Wohngruppen höchstens 15 Personen umfassen. Erlaubt sind zudem nur noch Einzelzimmer, die mindestens 14 Quadratmeter groß sind. Bereits bestehende Häuser haben Bestandsschutz bis Ende August 2019.
Geschäftsführer Unser erklärte, dass in Steinbach und Leiberstung die Kosten für die Sanierungen so hoch gewesen wären, dass man davon "Abstand genommen" habe. Deshalb sei man auf die Idee von Ersatzbauten als Alternative gekommen. Im Detail sei aber noch nichts entschieden, betonte er. Auch nicht, was mit dem Gebäude in Steinbach passiere, ob die Lebenshilfe es weiternutzen, vermieten oder verkaufen werde.
Er betonte, dass auch die Verträge für den Neubau in Bühl noch nicht unterzeichnet seien.