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vom 20.1.2017
 
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Keine Priorität trotz hohen Gefährdungspotenzials
Radweg zwischen Weitenung und Leiberstung weiter in der Warteschleife / Realisierung frühestens 2020
 
Bühl (gero) - Die Verwaltung bezeichnet Bühl gerne als radfreundliche Stadt und verweist auf eine lange Drahtesel-Tradition. Die Radsportinteressengemeinschaft (RIG) Bühl/Bühlertal veranstaltete jahrelang Amateurrennen in der Innenstadt, legendär sind das Paarzeitfahren um den Telekom-Grand-Prix oder die späteren LuK-Challenge mit Größen wie Ullrich, Rominger, Armstrong & Co.
 
Nur der seit Jahren geforderte Radweg zwischen dem Sportplatz Weitenung und dem Sinzheimer Ortsteil Leiberstung will partout nicht in die Gänge kommen. Die L3736 gilt für Zweiradfahrer als gefährlich, weil sie ziemlich kerzengerade verläuft und zu schnellem Fahren animiert. Margret Burget-Behm (CDU) erkundigte sich nach dem aktuellen Stand der Planung. In der mittelfristigen Finanzplanung ist das Projekt ziemlich nach hinten gerutscht und taucht erst 2019 (90000 Euro) und 2020 (510000 Euro) auf. Und die Gesamtkosten von 1,2 Millionen Euro sind stattlich. Rund die Hälfte davon (rund 630 000 Euro) eträgt die Stadt, den Rest teilen sich Sinzheim und der Landkreis. Die Zurückstellung der Maßnahme begründete OB Hubert Schnurr mit einer veränderten Prioritätensetzung durch die Nachbarkommune im Norden. Der dortigen Verwaltung ist der Radweg nach Müllhofen wichtiger und hat diesen in ihrem Haushalt vorgezogen.
 
Walter Seifermann (GAL) nannte die Verschiebung "bedauerlich", weil es sich, wie auch Jörg Woytal (FW) befand, um eine "sehr gefährliche Strecke handelt".