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Vom 6.2.2018
 
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Freude am Leiberstunger Entenstrand
Fastnachtssitzung in der Wendelinushalle / FJR und Vereine bieten ein unterhaltsames Programm an
 
Von Christina Nickweiler
Sinzheim - Was die Leiberstunger Narren zu leisten imstande sind, das haben sie bei einem mehrstündigen Fastnachtsabend in der Wendelinushalle bewiesen. Die Fidele-Jehle-Runde (FJR) stellte ein abwechslungsreiches Unterhaltensprogramm auf die Beine, bei dem die örtlichen Vereine mitwirkten.
 
Neben einer Gast-Büttenrednerin, Claudia Moritz aus Durmersheim, die sehr trocken über ihre Reise nach Hongkong und die "Leibesfaszination" am Flughafen mit einem Tennisschläger ohne Saiten berichtete, warteten die Leiberstunger vor allem mit etlichen Eigenkreationen auf. Anders als üblich gestaltete beispielsweise Moderator Bernhard Ibach die Begrüßung einiger Gäste als einen Liederreigen. Und so durfte sich "Ehrengast-Boogie" jeder der besungenen Kommunalpolitiker für einen kurzen Moment geschmeichelt fühlen. Zuvor hatten die Bietjer Schdroosefetzer Guggis stimmungsvoll den Wendelinus-Kulturtempel eingeheizt.
 
Bunte Farben zauberte die FJR-Tanzgarde auf die Bühne, einmal als Funkenmariechen, begleitet von zwei Solo-Tänzern, dann als Geisterjäger in Overalls und das eigene Männerballett als talentierte Surfer. Rhythmisch ansteckend vermittelte die Show-Tanzgruppe "Rhythmus Sensation" das Flair eines irischen Pubs. Dem Publikum gefiel die Nummer einer Solo-Steppszene, so dass die Tänzerinnen eine kurze Zugabe obendrauf packten.
 
Keine Kohle, aber dafür viel Musik im Koffer - diese Botschaft vermittelten die drei Sandbach-Briehler aus Halberstung als Bänkelsänger. Egon Reck an Akkordeon und Waschbrett, Alfred Schickinger am Bass und Franz Schaub an der Gitarre besangen den Urlaub am Leiberstunger Entenstrand mit Kies und Sand. Das Publikum klatschte kräftig im Refrain mit.
 
Ein treffendes Gespür für den feinen schwarzen Humor bewiesen die Sängerinnen und Sänger der Chorgemeinschaft Leiberstung (CGL) bei einer grandiosen Nummer. Als Witwen getarnt, besangen sie, mit welcher Kreativität sie als meuchelnde Meute die lästigen Marotten samt ihrer Ehemänner beseitigt hatten. Da stolperte der eine flugs ins Küchenmesser, der andere bekam Wurstsalat mit Zyankali und so weiter -ihr Fazit trotz Knast: kein Grund zur Traurigkeit. Gesang zum 22-jährigen Bestehen der Muurhexen heiterte das närrische Volk auf. Außerdem brachten die Muurhexen die besten Tänze seit ihrem Bestehen auf die Bühne.
 
Auch die Büttenredner hatten für den Fastnachtsabend eifrig die Griffel gespitzt. Lucia Bräutigam verriet, wann es sinnvoll ist, die Ohren zu spitzen oder sie einfach auf Durchzug zu stellen. Unterstützung bekamen die Wendelinus-Büttenredner von Michaela Scherer aus Müllhofen. Sie berichtete über lustige Begebenheiten bei der Partnersuche, als sie etwa eine Kontaktanzeige aufgegeben hatte und ihr Herzensgesuch zwischen Sperrmüllmöbelangeboten erschienen sei. Mit Eberhard Doll und Heinz Ernst fand weitere Müllhofener Bühnenprominenz den Weg in die Leiberstunger Narretei. Sie traten als Angler auf und träumten davon, irgendwann einmal den "Moby Dick" im Leiberstunger Baggersee zu fangen.