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"Was den Einzelnen nicht möglich ist, vermögen viele"
Top-Thema im Badischen Tagblatt: Von Friedrich Wilhelm Raiffeisen bis zu den modernen Genossenschaften der heutigen Zeit
 
Baden-Baden - Die genossenschaftlichen Prinzipien von Friedrich Wilhelm Raiffeisen sind zwar mehr als 160 Jahre alt, sie haben aber bis heute ihre Gültigkeit. Raiffeisen wäre in diesem Jahr 200 Jahre alt geworden. "Was den Einzelnen nicht möglich ist, vermögen viele" - war Raiffeisens Grundgedanke bei der Gründung der Vorläufer heutiger Genossenschaften.
 
Das Badische Tagblatt macht in seiner Ausgabe am Freitag, 27. April, den Genossenschaftsgedanken zum Top-Thema und beleuchtet verschiedene Aspekte in der Gesamtausgabe. Unter anderem äußert sich Dr. Roman Glaser, Präsident des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands, im BT-Interview zu aktuellen Entwicklungen.
 
Günter Dürr, Vorstandsmitglied der Gaggenauer Heimstätten-Genossenschaft geht auf das 100-jährige Bestehen der Genossenschaft ein. Er schildert die Entstehung, gibt einen Einblick in die aktuellen und in naher Zukunft anstehenden Projekte.
 
Porträtiert wird die Schülergenossenschaft Eventure der Handelslehranstalt Gernsbach. Diese besteht aus 120 Genossen, davon sind 30 Aktive - jeweils die aktuelle Klasse "BK1W2" des Berufskollegs. Sie ist die einzige Schülergenossenschaft im Landkreis Rastatt (gegründet im Dezember 2014) und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem für Nachhaltigkeit. Der Name ist eine Kombination der englischen Wörter Event (Veranstaltung) und Adventure (Abenteuer). Die Schüler organisieren Veranstaltungen wie Sporttage, Unternehmensforen oder Blutspende-Aktionen.
 
Die ZG Raiffeisen in Karlsruhe plant eine Verladestelle für Feuchtmais und Getreide in Iffezheim. Die erforderlichen Genehmigungen für die Anlage am Rhein stehen jedoch noch aus. Als Zwischenlösung nutzt die ZG nun die Vorrichtungen des örtlichen Kieswerks, um im Oktober den Mais auf Frachtschiffe zu transportieren.
 
Eine ganz besondere Genossenschaft gibt es in Durmersheim, dort haben sich Bürger zusammengeschlossen, um die Energiewende in der Region voranzutreiben. Bisher wurden zwölf Photovoltaikanlagen in Durmersheim und Umgebung gebaut, die eine Gesamt-Nennleistung von 988,86 Kilowattpeak haben. Hartmut Oesten, Vorstandssprecher der Bürger-Energiegenossenschaft, sieht das Modell im BT-Interview als durchaus noch zeitgemäß an: Gerade für die Energiewende stelle die Genossenschaft eines der flexibelsten Finanzierungsinstrumente dar.
 
Von der Genossenschaft im Sinzheimer Ortsteil Leiberstung können viele profitieren. Denn diese betreibt einen 50Quadratmeter kleinen Laden in der Leiboldstraße 68 (L80). Von Brot, Brötchen und Kuchen über Fleisch, Wurst und Käse, Obst und Gemüse gibt es alles, was man für den täglichen Bedarf braucht. Und so mancher Kunde bringt ein bisschen Zeit mit, wenn er hierher kommt, weil der Laden auch ein Ort ist, an dem Neuigkeiten ausgetauscht werden. Und einen frischen Kaffee gibt es auf Wunsch auch, der an einem Bistrotisch neben den Zeitschriften und Zeitungen getrunken werden kann. Sieben Mitarbeiterinnen arbeiten hier, alle in Teilzeit bis 450Euro im Monat, sowie ehrenamtliche Helferinnen. Der Dorfladen, der nächstes Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiert, läuft sehr gut.