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vom 28.7.2021
 
Schweißtreibender Arbeitseinsatz
Mitglieder der CDU Sinzheim und Kai Whittaker (MdB) pflegen eine Waldfläche
 
bt280721Mit Motorsensen, Astscheren und Heppen wird das Waldgrundstück von Hecken befreit. Foto: Sebastian Schillinger
 
Sinzheim (BT) – Bewaffnet mit Motorsensen, Astscheren und Heppen befreiten die Mitglieder des CDU-Gemeindeverbands bei einer Waldpflegeaktion ihr vor zwei Jahren angelegtes Waldgrundstück bei Leiberstung von Dornen und wuchernden Hecken. CDU-Bundestagskandidat Kai Whittaker unterstützte die Aktion.
 
Die CDU Sinzheim hat eine Patenschaft für eine kleine Waldfläche im Leiberstunger Wald übernommen. „Wir engagieren uns aktiv für den Wald und sind mit dieser Idee auf unseren Förster zugegangen“, berichtete der Vorsitzende Matthias Schmitt, der zugleich Leitender Forstdirektor und stellvertretender Bundesvorsitzender des Bundes Deutscher Forstleute ist. „Damit die jungen Bäume eine Chance haben, brauchen sie neben ausreichend Niederschlag zwei Dinge. Zum einen muss die Jagd stimmen, denn junge Bäume sind die Leibspeise des Rehwilds. Zum anderen brauchen die jungen Bäume für ein paar Jahre Starthilfe“, führte Schmitt weiter aus. Dazu treffen sich die Mitglieder einmal jährlich und verschaffen den jungen Bäumen mit viel Handarbeit den Freiraum zum Wachsen. Bei schwülem Wetter und einer extremen Stechmückendichte war das diesmal ein hartes Stück Arbeit, heißt es in einer Mitteilung.
 
Der Klimawandel sei ein Fakt und in Form von höheren Temperaturen und Wetterextremen in der Rheinebene zu spüren, betonte der Vorsitzende Schmitt. Auch wenn dieses Jahr der Region reichlich Niederschläge beschert habe, seien die Jahre davor deutlich zu trocken gewesen. In den kommenden Jahrzehnten würde sich dieser Trend noch fortsetzen, meinte der CDU-Vorsitzende. Und er erläuterte weiter: „Unsere heimischen Baumarten haben sich seit der letzten Eiszeit an sich verändernde Klimabedingungen angepasst. Allerdings ist der Wandel noch nie so schnell verlaufen wie heute. Zudem sind die wichtigsten Baumarten unserer Bruchwälder durch eingeschleppte Krankheitserreger massiv bedroht. In den 1970er-Jahren hat das Ulmensterben die Flatterulme fast zum Aussterben gebracht. Seit Mitte der 1990er Jahre bedroht eine aus Südostasien eingeschleppte Pilzkrankheit unsere Eschen. Ganze Bestände entlang des Oberrheins sterben ab. Die Roterle ist ebenfalls in Bedrängnis und dem Bergahorn setzt die Rußrindenkrankheit zu.“
 
Der Sinzheimer Gemeindeförster Markus Rudolph hatte die Idee, auf der Fläche im Großen Bruch eine Baumartenmischung zu testen, also auf möglichst viele Baumarten zu setzen – als Risikoversicherung. Da sich nicht jede Baumart im Großen Bruch wohlfühlt, sollte hier eine bunte Mischung aus heimischen Baumarten und vielversprechenden Gästen aus Nordamerika gepflanzt werden. Unter der Anleitung von Rudolph wurde dies im Frühjahr 2019 realisiert. Neben Feldahorn oder Flatterulme als heimische Baumarten stehen neue Baumarten wie Tulpenbäume und Platanen. Hinzu kommen Bergahorn, einzelne Eschen und heimische Sträucher aus natürlicher Verjüngung.