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vom 2.11.2021
 
Idee des Projektchors hat „voll eingeschlagen“
Chorgemeinschaft Leiberstung bereitet sich auf das Adventssingen im Dezember vor / Kritik am Chorverband geäußert
 
bt021121Mit einem geplanten Adventssingen will die Chorgemeinschaft Leiberstung an den Erfolg des Konzertes von 2019 anknüpfen. Foto: Archiv Christina Nickweiler
 
Von Christina Nickweiler
Sinzheim – Die Chorgemeinschaft Leiberstung bereitet sich nach rund zwei Jahren Zwangspause derzeit auf das Adventssingen im Dezember in der St.-Wendelinus-Kirche vor. Die Sänger wollen an den Erfolg von 2019 anknüpfen. Allerdings hängt die Genehmigung der Veranstaltung von der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie ab.
 
„Wir hoffen, dass wir das als 2G-Veranstaltung hinkriegen“, sagte der bei den Wahlen bestätigte Vorsitzende Reinhold Straub bei der Mitgliederversammlung am Freitag im Leiberstunger Mulitfunktionsraum.
 
Dass die Chormitglieder trotz eingeschränktem Probebetrieb motiviert sind, hat mit der Nachwirkung zu tun, die der noch im Januar 2020 ins Leben gerufene Projektchor mit sich gebracht hat. So jedenfalls lautete die Einschätzung von Dirigentin Almut Grißtede. Mit mehr als 40 Teilnehmern mit Sängern aus dem Wendelinusdorf und der Umgebung habe beim Startschuss die Idee des Projektchors „voll eingeschlagen“. Der Vorsitzende Straub ergänzte: „Da hat das Herz gelacht.“ Umso bitterer sei die Erfahrung gewesen, dass mit dem ersten Lockdown der Schwung des Projektchors zunächst ausgebremst worden war.
 
Aber gerade die Projektsänger und einige Chormitglieder hätten sich bei den wöchentlichen Online-Proben motiviert gezeigt und den Betrieb aufrecht erhalten. „Ihr habt den Verein getragen“, blickte die Dirigentin auf das vergangene Jahr zurück. Sie kündigte an, dass der Projektchor einen neuen Anlauf unternehmen werde.
 
Im Übrigen war Almut Grißtede die erste Chorleiterin, die die Idee von Online-Proben mit einer entsprechenden technischen Ausrüstung schon sehr früh bei ihren Kollegen in Mittelbaden propagierte und somit ein Minimum an Gesangsproben während der strikten Kontaktbeschränkungen überhaupt ermöglichte, erfuhren die Anwesenden.
 
Bei ihren Ausführungen übte Grißtede erhebliche Kritik am Deutschen Chorverband. Anders als die Sportverbände, die eine starke Lobby hätten, habe man die Chöre finanziell im Stich gelassen, der Chorverband habe sich weggeduckt. „Ich bin stinksauer und enttäuscht von der Arbeit des Verbandes, dessen Vorsitzender der ehemalige Bundespräsident Christian Wulf ist. Es passiert gar nichts. Es fehlt schlichtweg am Geld. Es braucht sich niemand zu wundern, wenn den Gesangsvereinen das Licht ausgeht“, zeigte sich die Dirigentin verärgert.
 
Tatsächlich war auch die Chorgemeinschaft durch die angespannte Kassenlage angehalten, bei der Versammlung einen Beschluss zu fassen, um den Mitgliedsbeitrag ab 2022 um zehn Euro auf 30 Euro jährlich zu erhöhen. 
 
„Wir haben uns sehr gut im neuen Proberaum eingelebt“, gab der Vorsitzende die Freude der Sänger über den Bezug des neuen Raums noch im Jahre 2019 wieder. Durch Todesfälle hat sich nach Information von Straub die Zahl der Mitglieder im Verein leicht reduziert. Aktuell singen 22 Personen im Chor.
 
Lob an der Arbeit der Vorstandschaft kam von Ortsvorsteher Josef Rees. „Die Vereine sind unser Kulturgut und wichtig für die Bevölkerung“, sagte Rees. Ebenso informierte er darüber, dass der Gemeinderat beschlossen habe, die Miete für die Nutzung der Halle aufgrund der Pandemie weiter auszusetzen. Rees führte eine einstimmige Entlastung herbei und fungierte als Wahlleiter.
 
Die Wahlen ergaben: Reinhold Straub (Vorsitzender und Notenwart), Manfred Böhm (zweiter Vorsitzender), Gudrun Scherer (Kassierer), Kurt Kist, Christiane Haungs, Karin Wolf und Diana Ernst (Beisitzer), Anton Lorenz, Wilhelm Rauch (Kassenprüfer). Für die Position des Schriftführers wollte niemand übernehmen, sie bleibt vorerst vakant.