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vom 5.5.2023
 
80 Gespanne in Leiberstung am Start
An diesem Wochenende findet ein großes Turnier des Reit- und Fahrvereins St. Wendelin statt
 
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Großer Aufwand: Die Vereinsmitglieder bereiten den Reitplatz für das Großturnier am Wochenende vor. Die Teilnehmer kommen unter anderem aus Hessen. Foto: Christina Nickweiler
 
Von Christina Nickweiler
Sinzheim – Nach frisch gemähtem Gras duftet es auf dem Vereinsgelände des Reit- und Fahrvereins St. Wendelin in Leiberstung, während zwei Helfer auf dem Turnierplatz die Begrenzungen platzieren. Diese sollen am Wochenende für den Parcours den Fahrern auf ihren Kutschen zeigen, wo sie entlang fahren müssen. Mit mehr als 80 Gespannen richtet der Reit- und Fahrverein erstmals ein größeres Turnier aus, das die Mitglieder zwei Tage lang in Atem halten wird.
 
„Wir sind ein kleiner Verein, wir haben nur rund 80 Mitglieder. Aber bei uns ist an den beiden Tagen alles auf den Beinen“, blickt die Vorsitzende Karin Saar auf das bevorstehende Großturnier. An den Start gehen Ein-, Zwei- und Vierspänner, und zwar in den Wertungsklassen A und M. „Wir haben etliche Teilnehmer dabei, die erst anfangen. Wir bieten für Anfänger, die Turnierluft schnuppern möchten, eine Plattform. Es sind aber auch ältere Quereinsteiger für die A-Klasse gemeldet. Routinierte Fahrer starten dagegen in der M-Klasse“, so Saar.
 
Wie erklärt sie sich in diesem Jahr das Starterfeld mit so vielen Teilnehmern? Mit dem Termin Anfang Mai würde für viele Fahrer die Turniersaison überhaupt beginnen und diese würden sich Leiberstung vormerken. „Warum es dieses Jahr aber so viele Teilnehmer sind, kann ich mir auch nicht erklären“, räumt Saar ein und fügt hinzu: „Tue Gutes und rede darüber, wir sind im Gespräch.“
 
Die Vorsitzende nennt Anmeldungen aus Hessen, Rheinland-Pfalz und vor allem aus dem Schwäbischen. Ehemann Rolf Saar ist Fahrer im baden-württembergischen Landeskader, darüber hinaus als Wertungsrichter oft bei Turnieren dabei sowie Prüfer beim Kutschführerschein. „Man kennt sich in dieser Randsportart“, merkt die Vorsitzende an, als ein Traktor mit einer kleinen Blechhütte herantuckert. „Das ist das Häuschen, in dem sich die Jury aufhalten wird. Zwei weitere Richterhäuschen werden auf jede Seite des Platzes aufgestellt.“
 
Für das zweitägige Turnier werden rund ein Dutzend Fahrer mit Wohnmobilen, Pferde- und Transportwagen nach Leiberstung anreisen. Auf dem südlichen Areal in der Nähe des Abfahrplatzes werden die Teilnehmer ein Fahrerlager aufschlagen. Begonnen wird am Samstag um 8.30 Uhr mit der Kür der Zweispänner. Die Wertungsrichter beurteilen, wie Hufschlagfiguren in unterschiedlichen Gangarten vollzogen werden. Das Publikum kann herausgeputzte Pferde bewundern. Während dunkle Anzüge mit Zylinder bei den Fahrern für den klassisch englischen Stil stehen, repräsentieren weiche Hüte und helle Kleidung die ungarische Stilrichtung. All diese Erscheinungskriterien fallen in die Bewertung der Richter. Die Einspänner beginnen in der M-Klasse gegen 11.45 Uhr.
 
Die Ein- und Zweispänner werden am Samstag ab 14.30 Uhr beim Kegelfahren gegeneinander antreten. Hier müssen die Fahrer mit ihren Kutschen Hindernisse auf dem Platz fehlerfrei überwinden. Am Sonntag gehen 50 Gespanne an den Start. „Wir müssen bei der Anzahl schon um 7.30 Uhr mit der Dressur beginnen“, kündigt die Vorsitzende an. Am Sonntag gegen 12 Uhr heißt es: Turnierplatz frei für die Vierspänner der Klasse M. Vier Pferde, Fahrer und Beifahrer müssen vor den Augen der Jury und des Publikums ihr Können unter Beweis stellen. Apropos Publikum: Auf dieses ist das Küchenteam des Reit- und Fahrvereins mit Rollbraten und anderen Köstlichkeiten bestens vorbereitet.