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12. September 2002

Leiberstunger Ortschaftsrat befasste sich mit Planungen für Wendelinusritt
Farbtupfer dokumentieren die Dorfgeschichte
Am zweiten Sonntag im Oktober feiert der Ort das Patrozinium / Rückblick auf Ferienprogramm
 
Sinzheim-Leiberstung (AN). Hauptthema der ersten Leiberstunger Ortschaftsratssitzung nach der Sommerpause war die Vorbereitung des Patroziniumsfests, das bereits seit Jahrzehnten mit dem prachtvollen und farbenfrohen Wendelinusritt begangen wird. Den Leiberstunger Bürgerinnen und Bürger ist dieser große Tag längst ans Herz gewachsen. Mittlerweile ist es der 38. Wendelinusritt, den das Dorf in seiner heutigen Form feiert.

Gemeinsam mit den Mitgliedern des Festausschusses machten sich die Räte in dieser Sitzung ein Bild über den aktuellen Stand der Planung, die bereits seit mehreren Wochen läuft. Unter der Schirmherrschaft des ehemaligen europäischen Rechnungshofpräsidenten Prof. Dr. Bernhard Friedmann hoffen die Organisatoren auf eine rege Beteiligung der Reiterfreunde und viele Besucher. Seit dem ersten Umzug mit Pferden ist der Wendelinusritt Jahr für Jahr auch ein sichtbarer Beweis für die gelebte Einheit und Verbundenheit mit Tradition, Geschichte und der Verehrung des Dorfheiligen.

Stets am zweiten Sonntag im Oktober dreht sich in Leiberstung alles um den Dorfheiligen, den Schutzpatron der kleinen Kirche in der Dorfmitte und um das Pferd. Obwohl bereits seit mehr als drei Jahrzehnten dieses Fest in Leiberstung gefeiert wird, so ist es doch jedes Jahr aufs Neue eine Herausforderung an die Organisatoren und aktiven Helfer des Festes. Denn obwohl eigentlich immer alles gleich zu sein scheint, so hat doch jedes Festjahr seinen eigenen Ablauf. Jedes Jahr aufs Neue gilt es die Reiter und die Gespannfahrer einzuladen und zu koordinieren. Nicht nur der Reiterzug an sich versetzt viele Besucher alljährlich in Staunen.

Seit einigen Jahren versuchen die Leiberstunger auch durch verschiedene Farbtupfer im Umzug die eigene Geschichte des Dorfes zu dokumentieren. Ein wichtiger Baustein hierbei ist der Festwagen mit der Leiberstunger Wasserburg um 1320, der an die erste urkundlichen Erwähnung Leiberstungs erinnern soll. Wichtigster Bestandteil im Umzug ist aber ohne Zweifel der Festwagen des heiligen Wendelin, der in jedem Jahr nach einem anderen Thema geschmückt ist und auf dem die Holzstatue des Heiligen durch "sein" Dorf gefahren wird, gezogen von "echten" Pferdestärken.

Das Festprogramm beginnt mit dem gemeinsamen Gottesdienst in der Wendelinuskirche um 9 Uhr, zelebriert von Pfarrer Martin Schlick. Anschließend wird eine Allerheiligstenprozession in das Unterdorf führen. Ab 11.30 Uhr laden die Aktiven der "Fidele-Jehle-Runde" beim Bürgersaal zum Mittagessen, bevor um 14 Uhr der 38. Wendelinusritt durch das Dorf startet. Verschiedene Musikvereine und Bläsergruppen gestalten das Fest musikalisch, sowohl zu Prozession und Umzug, wie auch mit Platzkonzerten vor dem Bürgersaal. Die Festmeile rund um den Bürgersaal lädt zum gemütlichen Verweilen ein.

Ein weiterer Punkt der Tagesordnung bildete die Rückschau auf die Aktion der Leiberstunger Vereine im Ferienprogramm der Gemeinde Sinzheim. Etwa 50 Kinder besuchten mit den Freiwilligen der Vereinsfamilie die Straußenfarm "Mhou" in Schwarzach und bestaunten die Anlage. Nach dieser Besichtigung machte man sich auf Schusters Rappen durch die Felder auf den Weg nach Leiberstung zum dortigen Bolzplatz.

Unterwegs hatten die Organisatoren einen "Jausenstopp" mit Eistee eingerichtet, was von den Kindern gerne in Anspruch genommen wurde. Gemeinsame Spiele rundeten den Nachmittag ab.
 

ab120902DAS MODELL DER LEIBERSTUNGER BURG wird beim Wendelinusritt mitgeführt. Am zweiten Sonntag im Oktober ist es wieder so weit. Foto: av/rock