abblogokvom 22. und 25.10.2003
 
Aktion "Freiwillig Tempo 30" in Leiberstung
Hoffen auf Einsicht der Lkw-Fahrer
 
bt221003
Die Schilder sollen den Verkehr im Ort beruhigen.
Foto: Adam
 
Sinzheim (so) - Obwohl die Leiberstunger bereits mehrfach mit ihrem Anliegen für Tempo 30 in der Leiboldstraße gescheitert sind, geben sie ihren Kampf um die Beruhigung der Ortsdurchfahrt nicht auf. Ortsvorsteher Alexander Naber montierte mit einigen Freiwilligen spezielle Schilder in der Leiboldstraße, die die Fahrer daran erinnern sollen, ihr Tempo zu drosseln.

Die Schilder hat die Leiberstunger Künstlerin Ulrike Huber entworfen. Finanziert wurden sie von Kieswerkbetreiber Martin Kern. Die Rohre, an denen die Schilder montiert wurden. hat die Gemeinde Sinzheim zur Verfügung gestellt.

"Ein Schild wird bei der Ausfahrt aus dem Kieswerk montiert", hofft Ortsvorsteher Alexander Naber auf möglichst hohe Effektivität Denn der Orts-Vorsteher sieht in dem Kiesverkehr, der mitten durch Leiberstung führt, eine erhebliche Gefahr für Kinder und ältere Bewohner. Ganz besonders freut sich der Ortsvorsteher über die Unterstützung der Schilderaktion seitens des Kieswerkbetreibers. "Martin Kern hat sich sehr kooperationsbereit gezeigt. Ihm liegt viel daran, dass die Stimmung im Dorf sich bessert", so Naber.

Alle Versuche der Ortsverwaltung bei den Verkehrsbehörden, beim Straßenbauamt, beim Landratsamt und sogar beim Verkehrsministerium direkt, das Tempo auf der Leiboldstraße auf eine Höchstgeschwindigkeit von 30 zu drosseln, schlugen bisher fehl. "Doch es gibt Präzedenzfälle im Landkreis, wo auf klassifizierten Bundes- und Landstraßen solche Geschwindigkeitsbeschränkungen erwirkt wurden", will Naber seinen Kampf nicht aufgeben. Auf jeden Fall will sich die Ortsverwaltung nächstes Jahr erneut an das Verkehrsministerium wenden. "Steter Tropfen höhlt ja bekanntlich den Stein", so Naber. Und bis eine rechtliche Höchstgeschwindigkeit durchgesetzt werden kann, hofft der Ortsvorsteher auf freiwillige Tempodrosselung seitens der Lkw-Fahrer. "Das Kieswerk wird die Schilderaktion zusätzlich durch ein Infoblatt unterstützen", so Naber. BT 22.10.2003
 
Kritik an Tempo-30-Aktion in Leiberstung
"Nicht nur Lkw"
Sinzheim (mb) - Mit der Aktion Freiwillig Tempo 30 in Leiberstung (wir berichteten) kann sich Künstlerin Ulrike Huber nicht in vollem Umfang identifizieren. "Ich hätte die Schilder nicht entworfen, wenn ich gewusst hätte, dass es bei der Aktion hauptsächlich um Lkw geht", so die 44-Jährige gegenüber dem BT. Im Vorfeld habe sie Ortsvorsteher Alexander Naber mehrfach darauf hingewiesen, dass nicht nur die Fahrer der Kieslaster sensibilisiert werden müssten, sondern alle Verkehrsteilnehmer - auch Autos und Motorräder.

Huber, die in der Leiboldstraße wohnt und mithin selbst von Rasern in Leiberstung betroffen ist, hält nicht die Lastwagenfahrer für das eigentliche Problem. Schon mehrere ihrer Katzen seien überfahren worden, ihre Kinder hätten gefährliche Situationen nur mit Glück unverletzt überstanden, so Huber. Ein Lkw sei in diesen Fällen nie beteiligt gewesen. Huber sei zwar froh, dass etwas getan wird, doch ärgert sie sich über die Darstellung des Ortsvorstehers, der die Lastwagenfahrer in den Vordergrund der Aktion rückte. BT 25.10.2003