btlogokvom 18. September 2003

bt180903Viele Leiberstunger warten schon gespannt auf das Wendelinusfest im Oktober. Foto: W. Breyer
 
Ortschaftsrat tagt gemeinsam mit dem Festausschuss / Neuer Verlauf durch Hallenneubau / "Sichtbarer Beweis für Verbundenheit mit dem Dorfheiligen"
Leiberstunger bereiten sich auf das Wendelinusfest vor
 
Sinzheim (BT) - In der jüngsten Sitzung des Leiberstunger Ortschaftsrats war das Hauptthema der Tagesordnung die Vorbereitung des bevorstehenden Patroziniumsfestes zu Ehren des Heiligen Wendelin, der mit dem "Wendelinusritt" als Dorfheiliger verehrt wird. In der Sitzung war deshalb auch der Festausschuss zu Gast. Das Fest findet am 12. Oktober statt.
 
In diesem Jahr nun steht dem Wendelinusfest eine Neuerung bevor. Durch den Neubau der "Wendelinushalle" und den hiermit entstandenen Ersatz für den alten Bürgersaal in der Dorfmitte wird das Fest nun komplett auf den neuen Standort ausgelegt sein, teilt Ortsvorsteher Alexander Naber dem BT mit. Durch die großzügigen Platzverhältnisse in und um die Halle bestehe nun die Möglichkeit, die zahlreichen Gäste noch umfassender und komfortabler zu verwöhnen.
 
Damit auch jeder die Möglichkeit habe, nicht nur den Umzug, sondern auch die Segnung der Pferde, Kutschen und Gespanne zeitlich verfolgen zu können, sei der Umzugsweg des traditionellen Reitercorsos geringfügig geändert worden. Wie bereits in den Jahren zuvor startet der Umzug am südlichen Ortseingang von Schwarzach her kommend und führt über die Leiboldstraße durch das gesamte Dorf. Am nördlichen Dorfende biegt der Zug in den Langmattweg, um dann nach einem kurzen Stück über Feld wieder im Dorf anzukommen.
 
Dann geht es über die Merkurstraße in die Gartenstraße, über den Wendelinusweg in die Schwarzwaldstraße und wieder über ein weiteres Teilstück der Merkurstraße zur neuen "Wendelinushalle", wo die Segnung der Pferde, Kutschen, Reiter und Fahrer durch die geistlichen Vertreter der Gemeinde stattfinden wird. "In und um die Wendelinushalle sorgen freiwilligen Helfer für das Wohl der Gäste und Akteure", so Naber.
 
Die Leiberstunger Bürger feiern in diesem Jahr bereits den 39. Wendelinusritt. "Seit dem ersten Umzug mit Pferden anlässlich des Patroziniumsfestes ist der "Wendelinusritt" Jahr für Jahr auch ein sichtbarer Beweis für die gelebte Einheit und Verbundenheit mit Tradition Geschichte und der Verehrung des Dorfheiligen", erläutert der Ortsvorsteher.
 
Stets am zweiten Sonntag im Oktober dreht sich in Leiberstung alles um den Dorfheiligen, den Schutzpatron der kleinen Kirche in der Dorfmitte und um das Pferd. Man hoffe, wie in den Jahren zuvor, auf den Beistand des Schutzpatrons, damit dieser zu seinem Fest auch für das richtige Wetter sorge, so Naber. Nicht nur der Reiterzug an sich versetze viele Besucher alljährlich in Staunen. Seit einigen Jahren versuchten auch die Leiberstunger selbst, durch verschiedene Farbtupfer im Umzug die eigene Geschichte des Dorfes zu dokumentieren.
 
Ein wichtiger Baustein hierbei sei der Festwagen mit der Leiberstunger Wasserburg um 1320, der an die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erinnern soll. "Wichtigster Bestandteil im Umzug ist aber ohne Zweifel der Festwagen des Heiligen Wendelin, der in jedem Jahr nach einem anderen Thema geschmückt ist und auf welchem die Holzstatue des Heiligen Wendelin durch sein Dorf gefahren wird, selbstverständlich von echten Pferdestärken", erzählt Naber.
Das Festprogramm beginnt alljährlich mit dem gemeinsamen Gottesdienst in der "Wendelinuskirche" um 10 Uhr, zelebriert von Pfarrer Martin Schlick. Ab 11.30 Uhr laden die Aktiven der "Fidele-Jehle-Runde eV." bei der neuen Wendelinushalle zum traditionellen Mittagessen, bevor um 14 Uhr der 39. Wendelinusritt durch das Dorf startet. Verschiedene Musikvereine und Bläsergruppen gestalten das Fest musikalisch. Die Festmeile rund um die Wendelinushalle lädt zum gemütlichen Verweilen ein.
 
Ein weiterer Punkt der Tagesordnung des Ortschaftsrates bildete die Rückschau auf die durchgeführte Aktion der Leiberstunger Vereine im Rahmen des diesjährigen Ferienprogrammes der Gemeinde Sinzheim. Etwa 50 Kinder besuchten mit den Freiwilligen der Vereine das Flugmuseum auf dem Baden-Airpark. Nach dieser Besichtigung machten sich die Kinder auf den Weg nach Leiberstung zum dortigen Bolzplatz. Dort angekommen, bekamen die Wanderer dann einen kühlen Schluck und eine heiße Wurst vom Grill. Gemeinsame Spiele rundeten den Nachmittag ab.