vom 12.4.2007

Suche nach einem neuem Standort für den Dorfladen
Betreiber steht in Leiberstung Gewehr bei Fuß / Ortsvorsteher Alexander Naber hofft bis zum Sommer auf eine Lösung
 
Von unserem Redaktionsmitglied Wilfried Lienhard
 
Sinzheim-Leiberstung. Die Tore des Leiberstunger Dorfladens sind schon einige Zeit geschlossen, der schnelle Einkauf im Sinzheimer Ortsteil ist nicht mehr möglich. Doch soll Leiberstung nach dem Willen von Ortsvorsteher Alexander Naber und dem Ortschaftsrat sich nicht mit einem mobilen Bäcker begnügen müssen. „Jeder im Ortschaftsrat sieht die Notwendigkeit des Ladens“, sagt Naber. „Die Idee wird als gut angesehen.“

Bei einer Klausurtagung der Leiberstunger Bürgervertreter stand das Thema Dorfladen ganz oben auf der Tagesordnung. 2001 waren verschiedene Modelle durchgespielt worden, darunter auch eine Lösung auf genossenschaftlicher Basis. Am Ende öffnete im Februar 2002 ein privater Betreiber den Dorfladen in den „Buchtunger Matten“. Im Grundbuch hatte der Besitzer der Immobille (der Laden war Teil eines neuen Wohnhauses) sich für fünf Jahre verpflichtet, diesen Gebäudeteil als Dorfladen nutzen zu lassen. In diesen fünf Jahren boten zwei verschiedene Betreiber ihre Waren an. Seit der bislang letzte Betreiber sich verabschiedet hat, steht der Laden leer. Ortsvorsteher Naber wurde bei der Suche nach einem möglichen Nachfolger auch fündig, doch wird es den Dorfladen am bisherigen Standort definitiv nicht mehr geben. Der Besitzer des Hauses plant anders und kann dies auch, da die im Grundbuch vereinbarte Frist abgelaufen ist.

Nun sind Naber und die Ortschaftsräte auf der Suche nach einem neuen Standort im Dorf, denn der potenzielle Leiberstunger Ladenbetreiber ist stark interessiert und steht bereits Gewehr bei Fuß. „Wir suchen nach geeigneten Immobilien“ sagt der Ortsvorsteher, „denkbar ist aber auch eine Containerlösung. Jedenfalls hofft er auf eine Einigung bis Mitte des Jahres, damit ein neues Kapitel in der Geschichte des Dorfladens aufgeschlagen werden kann.
 
Dass sich der Laden rechnet, steht für Naber fest. Beim Blick in die Bilanzen des Dorfladens stellte er fest, dass dort genau jene Zahlen standen, die der Genossenschaftsverband vor Jahren prognostiziert hatte. Die Resonanz auf den Laden sei sicherlich nicht der Grund für die Schließung gewesen, im Gegenteil fragten viele Einwohner Leiberstungs immer wieder bei Naber nach, wann der Laden wieder öffne. Als der Ortsvorsteher bei seiner Ansprache zum Seniorentreffen an Dreikönig die Pläne erläuterte, den Laden wieder so zum Laufen bringen zu wollen, wie dies schon der Fall gewesen sei, habe es rauschenden Beifall gegeben: „Gerade - die älteren Leute warten darauf.“ Derzeit ist es schließlich so, dass einkaufen gehen in Leiberstung zu übersetzen mit einkaufen fahren — wer einkaufen will, muss mobil sein.

Naber ist optimistisch, dass sich das wieder ändert. Die Zusage des Betreibers liege im Prinzip vor, lediglich Informationen über die Höhe von Miete und Nebenkosten bräuchte er noch. Naber geht davon aus, dass sie geringer sein werden als am alten Standort. Bei der Klausurtagung machte der Ortschaftsrat mögliche Standorte aus. Jetzt sollen die entsprechenden Verhandlungen beginnen, an deren Ende Leiberstung kein weißer Fleck auf der Einkaufskarte mehr sein soll.