vom 12.5.2011

Dorfladen feiert zweiten Geburtstag

Der Leiberstunger Genossenschaftsladen ist jüngst zwei Jahre alt geworden, und die Bevölkerung hat diesen Geburtstag begeistert gefeiert. Bei gegrillten Würstchen und Steaks, Bier, Wein und einem Gläschen Geburtstagssekt haben es sich die Leiberstunger wohlergehen lassen und damit auch ihre Verbundenheit mit ihrem Dorfladen bewiesen, und der "Männergesangverein 1875" hat mehrere Lieder zur Unterhaltung beigesteuert. "Unser Dorfladen ist ein Stück Dorfgeschichte geworden", sagte Leiberstungs Ortsvorsteher Alexander Naber voll Zufriedenheit über das gelungene Experiment. Das Geschäft garantiere die Grundversorgung mit allem, was man zum Leben brauche. Selbst frische Brötchen könne man am Sonntag der Familie zum Frühstück servieren, ohne deswegen zuvor mit dem Auto kilometerweit fahren zu müssen. Das zweite Geschäftsjahr habe man kürzlich sogar mit einem kleinen Gewinn abgeschlossen, erklärte Vorstand Peter Günther. Text/Foto: Steffens

Kommentar

Sinn für Gemeinschaft
von Christa Hoffmann


Die gute Nachricht ist, dass es in Sinzheim immer noch viele Einzelhandelsfachgeschäfte gibt, die schlechte, dass es immer weniger werden. Gründe gibt es viele: Zu wenig Kunden, zu wenig Gewinn bei zuviel zeitlichem Aufwand, keine Nachfolger. Hauptursache dürften in allen Fällen die veränderten Einkaufsgewohnheiten der Menschen sein, die sie sich aber oftmals auch nur der Not gehorchend angewöhnt haben. Viele müssen aufs Geld schauen oder haben es weit zu ihrem Arbeitsplatz, die Tage sind hektischer geworden, und das Einkaufen wird oftmals auf dem Heimweg in einem großen Supermarkt erledigt, weil er alles hat, und ist oftmals eine lästige Pflicht. Daran wird sich in naher Zukunft nichts ändern. Der viel gerühmte Tante-Emma-Laden hat dann eine Chance, wenn er wie in Leiberstung genossenschaftlich aufgebaut ist, von Ehrenamtlichen mitgetragen wird - und deshalb nicht auf Gedeih und Verderb auf Gewinne angewiesen ist - und wie dort konsequent auf regionale Produkte setzt, die woanders in dieser Fülle nicht zu bekommen sind. Dazu bedarf es allerdings eines Gemeinschaftssinns, und da muss jeder bei sich selbst anfangen.