btlogok
vom 24.7.2014

bt240714
Vertreter der örtlichen Vereine mit Ortsvorsteher Alexander Naber und dem stellvertretenden Feuerwehrkommandanten Markus Segewitz-Krieg mit dem neuen Defibrillator.
  Foto: Philipp

 
Auch Leiberstung hat jetzt einen Defibrillator
Letzte Amtshandlung von Ortsvorsteher Alexander Naber / Vereine finanzieren das lebensrettende Gerät
 
Sinzheim (up) - Als vorletzter Ortsteil von Sinzheim ist jetzt auch Leiberstung mit einem öffentlich zugänglichen "Herzschrittmacher" ausgerüstet. Ortsvorsteher Alexander Naber hat den Defibrillator (Defi) am Dienstag im Alten Bürgersaal an den stellvertretenden Feuerwehrkommandanten Markus Segewitz-Krieg übergeben.
 
Die hohe Spendenbereitschaft hat es der Gemeinde ermöglicht, den "Mercedes unter den Defis" anzuschaffen, erklärte Segewitz-Krieg den etwa 40 anwesenden Vereinsvertretern, die mit ihren Spenden die Kosten von rund 2400 Euro aufgebracht hatten. Nun trotzt das Gerät, das am Gebäude der Ortsverwaltung mit dem Alten Bürgersaal angebracht ist, Regen, Schnee und den unterschiedlichsten Temperaturen. Dank neuester Technik bleibt sein Akku über Jahre betriebsbereit, so Segewitz-Krieg, der die Handhabung des Defis erläuterte.
 
Bei einem Notfall gelte es zunächst einen Notruf an die Nummer 112 abzusetzen. In Deutschland ist es vorgeschrieben, dass ein Rettungswagen innerhalb von 15 Minuten bei dem Patienten sein muss. Das ist zwar schnell, aber bis die Profis eintreffen, kann der Einsatz des Geräts entscheidend sein.
 
Wer die Hemmschwelle überwunden und sich zur Hilfe entschlossen hat, wird von einer Frauenstimme in der Bedienung des Gerätes geführt. Wichtig sei es, vor allem ruhig zu bleiben und den Anweisungen zu folgen, so der Experte. Gleichzeitig sollte auch die telefonische Verbindung - beispielsweise über ein Handy - mit der Notrufzentrale möglichst aufrechterhalten bleiben. So könnten die Helfer am anderen Ende der Leitung mithören und gegebenenfalls unterstützend eingreifen.
 
Segewitz-Krieg betonte, dass die Überlebenschance des Patienten, dem nicht geholfen wird, pro Minute um sieben bis zehn Prozent sinkt. Seit 2004 werden die Defibrillatoren in den meisten europäischen Ländern aufgestellt, "dadurch ist die Überlebensrate um 50 Prozent gestiegen", so der ehrenamtliche Helfer.
 
Für Alexander Naber war die Übergabe seine letzte Amtshandlung als Ortsvorsteher. Er hatte dessen Anschaffung vorgeschlagen und die Vereinsvertreter zum Mitmachen bewegen können. In der kommenden Woche übergibt Naber die Amtsgeschäfte an seinen Nachfolger Josef Rees.