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vom 16.8.2023
 
Eröffnung steht kurz bevor
DLRG, Ingenieure und Bauhofmitarbeiter bereiten den Leiberstunger Badesee für Gäste vor
 
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Mehrere Stunden Arbeit investieren die Rettungsschwimmer der DLRG, um die Bojen im See zu setzen. Kommende Woche soll der Badebetrieb starten.
 
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Die Crew ist komplett: Rettungsschwimmer, Vermessungsingenieure mit GPS-Gerät und Hund Sam. Fotos: Christina Nickweiler
 
Christina Nickweiler
Sinzheim-Leiberstung. Wie große Gymnastikbälle sehen die knallroten Bojen aus, die in einem großen Karton auf einer Palette gerade von einem Radlader mit Stapleraufsatz am hinteren Teil des Leiberstunger Badesees transportiert werden. „Gefahr! Weiterschwimmen verboten“, ist auf den Schildern zu lesen, die oben auf den Bojen mit einem Stab angebracht sind.
 
Neben der Palette stecken einige Leute die Köpfe zusammen und diskutieren, einer hat einen Plan in der Hand, der andere ein Maßband. An diesem Morgen treffen sich Ingenieure, Bauhofmitarbeiter und die Rettungsschwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) beim Badesee, um die Bojen zu setzen.
 
Denn in knapp zwei Wochen soll die offizielle Eröffnung stattfinden, so dass die Gäste noch in dieser Feriensaison im See baden können.
 
Da muss alles sitzen.
Michael Zierl
DLRG Bühl-Bühlertal
 
Jeder Schritt soll korrekt vollzogen werden. „Da muss alles sitzen“, sagt Michael Zierl, der Vorsitzende der DLRG-Ortsgruppe Bühl-Bühlertal. Währenddessen befestigt er Gewichte an einer langen Kunststoffschnur. Die Gewichte helfen dabei, die Tiefe und die Lage zu bestimmen, wo später die Gewichte auf dem Grund des Badesees versenkt werden sollen, erläutert Moritz Meier von der DLRG.
 
Wie wichtig die korrekte Position der Bojen ist, darüber informiert Bürgermeister Erik Ernst (CDU). Er will sich an diesem Morgen ein Bild von der ungewöhnlichen Aktion machen. Er spricht über Gefälle, Abbruchkanten außerhalb des Gästebereichs und von der Bergbehörde in Freiburg, die sehr lange geprüft habe. „Die tiefste Stelle ist 27 Meter tief“, verrät Ernst.
 
Die tiefste Stelle ist 27 Meter tief.
Erik Ernst
Bürgermeister
 
„So etwas machen wir nicht alle Tage“, sagt Thorsten Huber, der ein Boot für den Wassergang vorbereitet. Er bindet gerade einen Knoten, der einer großen Luftmasche beim Häkeln ähnlich sieht. Daneben steht eine Kiste mit zahlreichen Karabinerhaken.
 
Aus der Ferne nähert sich erneut ein Gerät mit Staplervorrichtung, auf der eine Palette mit Rasengittersteinen platziert ist. Das sind die Gewichte, die versenkt werden und an denen lange Edelstahlketten befestigt sind. An deren Ende wiederum werden die großen roten Bojen an der Wasseroberfläche die Markierungen bilden.
 
Zwischen den umtriebigen Arbeiten murmeln einige Personen, die immer noch über den Plänen brüten, im Fachjargon.
 
Ein halbes Dutzend DLRG-Aktive halten das Metallboot, das mit einer Kurbel und begleitet von einem quietschenden Geräusch auf einem Anhänger angehoben wird. Vorsichtig rollen sie das Boot in den See. Ein zweites wird hergeschafft und gleich zu Wasser gelassen.
 
Dieses nimmt Hund Sam mit einem Satz sofort in Beschlag. „Oh, süß“, rufen manche. Sam ist an diesem Morgen der heimliche Star, denn bei fast jedem Anwesenden holt er sich Streicheleinheiten ab. Auf seinem Geschirr, einer Schwimmweste, ist der Schriftzug der DLRG zu lesen.
 
Während das erste Boot bereits auf dem Wasser losgebraust ist und die äußere Begrenzungslinie im Wasser abfährt, setzt sich das zweite Boot mit Hund Sam, dem Ingenieur samt GPS-Ausrüstung sowie Michael Zierl, inzwischen in roter Tauchermontur gekleidet, in Bewegung.
 
Ein Hauch von Urlaubsstimmung kommt auf, als die Wellen an das Ufer des Sees treiben. Die Urlaubsflieger, die circa alle 30 Minuten vom Baden-Airpark abheben und am Horizont zu sehen sind, wirken mit Blick auf das frische, klare Wasser, den großen See und die weitläufige Uferpassage irgendwie überflüssig.
 
„Das plätschert wie am Meer“, sagt einer der Anwesenden.
 
Inzwischen hat Michael Zierl mit den an Kunststoffschnüren befestigten Gewichte die Positionen ausgelotet und mit Ballons markiert. An diesen Stellen sollen später die Rasengittersteine versenkt werden. Bis alle Bojen ordnungsgemäß gesetzt sind, dauert es noch einige Stunden.
 
Derweil trifft auf der Einfahrt zum Badesee gerade eine Person ein, die die Wasserqualität prüft.
 
Die Parkfläche ist großzügig gestaltet und auf der Seite befinden sich viele montierte Metallbügel für reguläre Fahrräder, aber vor allem für Pedelecs. An der Einfahrt ist ein Hinweis angebracht, der darüber informiert, dass das Areal videoüberwacht wird.
 
Bevor am Freitag, 25. August, der Badesee feierlich seiner offiziellen Bestimmung übergeben wird, rücken in der kommenden Woche noch einmal die Einsatzkräfte der DLRG an. Die Taucher werden am Grund des Sees überprüfen, ob Gewichte und Ketten noch an Ort und Stelle sind.
 
Bis zur Eröffnung wird das Areal mit Bauzäunen abgesperrt sein, teilt Pressesprecherin Christina di Bartolomeo mit.