vom 6.12.2002
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Nasswiesen bei Leiberstung sind mit die wertvollsten im Landkreis
Gabriel Schlindwein regt Info-Veranstaltung für Landwirte an
 
Sinzheim (rock). Auch in der Stabsgemeinde Sinzheim gibt es eine ganze Reihe an schützenswerten Biotopen. Besonders wertvoll und gefährdet und damit unter Schutz gestellt sind nach Paragraph 24a des Naturschutzgesetzes in Sinzheim 86 und in Leiberstung 21 Biotope. Cornelia Förderer vom Amt für Baurecht und Naturschutz des Landratsamts Rastatt informierte die Sinzheimer Gemeinderäte in ihrer jüngsten Sitzung über dieses Thema.

Im Auftrag der Behörde hat Peter Wendl in den zurückliegenden Jahren alle zu schützenden Biotope auf Sinzheimer Gemarkung erfasst und in einer Karte zusammengetragen. Hierbei handelt es sich sowohl um öffentliche als auch um private Flächen. Für diese Biotope gilt ein Veränderungsverbot. "Handlungen, die die Biotope zerstören oder nachhaltig beeinträchtigen können, wie etwa der Umbruch des Grünlandes oder das Roden von Feldgehölzen sind nicht erlaubt", so Cornelia Förderer.

Zulässig seien dagegen für den Bestand der Biotope unschädliche Pflege- und Unterhaltungsmaßnahmen sowie die bis zum Inkrafttreten des Gesetzes ausgeübte land- und forst-wirtschaftliche Nutzung. Für die Pflege und Unterhaltung der Biotope oder eine besonders schonende Nutzung können die jeweiligen Eigentümer im Einzelfall Zuschüsse erhalten. Hierüber erteile das Amt für Landwirtschaft, Landschafts- und Bodenkultur Bühl Auskunft wie dessen Vertreter Thomas Just in der Sitzung informierte.

Vor allem die Grünlandbereiche wie Nasswiesen, Röhrichte, Großseggenriede und Pfeifengraswiesen bilden einen Schwerpunkt der 24a-Biotope in Sinzheim. "Dabei treten vor allem das Schiftunger Bruch und die Riedmatten hervor", informierte Cornelia Förderer. Besonders hoch einzustufen in der Werteskala seien die Biotope Nasswiesen und Pfeifengrasbrachen östlich von Schiftung, die Nasswiesen westlich von Leiberstung sowie im Naturschutzgebiet Korbmatten/Im Mäthi. "Sie zählen zu den wertvollsten im Landkreis", weiß Cornelia Förderer.

Ebenso hochwertig sei die durchgehend naturnahe Ausbildung des Mittelgebirgsbaches Markbach, kartiert als "Markbach nördlich Winden". "Ansonsten genießen eine stattliche Anzahl von Hecken und Feldgehölzen sowie naturnahe Bachabschnitte den besonderen Schutz des Naturschutzgesetzes", so die Vertreterin des Landratsamts.

Frei von schützenswerten Biotopen seien auf Sinzheimer Gemarkung die flurbereinigten Rebflächen, ergänzt Peter Wendl. Lediglich die Trockenmauern im Bereich des Fremersbergs zählten zu den Biotopen. Auf Grund des Strukturwandels in der Landwirtschaft seien allerdings schon viele Bereiche instabil, das heißt mitunter würden Flächen nicht mehr gepflegt, da eine landwirtschaftliche Nutzung oft unrentabel sei. Viele Pflanzenarten seien deshalb schon verschwunden. Deshalb trage gerade auch die aktive Landwirtschaft mit zum Erhalt der zu schützenden Biotope bei.

Die kartierten Biotope verteilen sich auf rund 1.000 Flurstücke und umfassen eine Fläche von etwa 135 Hektar, was 4,7 Prozent der Gemeindefläche entspricht. Welche Grundstücke nun genau betroffen sind, davon können sich Interessenten im Rathaus Sinzheim im Zimmer 318 beim Bauamt selbst ein Bild machen. Dort liegen noch bis zum 2. Januar die Unterlagen und Karten zu den üblichen Sprechzeiten aus.

Ratsmitglied Gabriel Schlindwein (CDU) regte eine gesonderte Info-Veranstaltung für Landwirte an. Er befürchtet einen Wertverlust der Grundstücke, auf denen sich ein Biotop befindet.
 
Neue Bedingungen für die Jagdgenossenschaft
 
Sinzheim (rock) Den neuen rechtlichen Bedingungen will die Gemeinde Sinzheim die Satzung der Jagdgenossenschaft Sinzheim und Leiberstung anpassen. Deshalb wurde in einem ersten Schritt Manfred Schickinger zum Rechnungsprüfer der Genossenschaft berufen. Einem entsprechenden Vorschlag der Gemeindeverwaltung stimmten die Gemeinderäte zu.