abblogok
16. Mai 2002

Ungeklärte Renovierungskosten sorgten für anhaltenden Streit
Nach langer Zeit ist eine Lösung für Wendelinuskirche in Sicht
Die Einzelheiten des Vertragswerks sollen jetzt geklärt werden
 

ab160502EIN ZANKAPFEL zwischen Gemeinde und Pfarrgemeinde waren lange die Kosten für die Leiberstunger Kirche. Nun ist ein Kompromiss in Sicht. Foto: wl

 
Sinzheim-Leiberstung (AN). In einem seit langer Zeit andauernden Streit um die Frage nach der Baupflicht der Leiberstunger Wendelinuskirche scheint sich nun eine Lösung abzuzeichnen. Seit Jahrzehnten schieben sich politische Gemeinde und kirchliche Gemeinde bei der Frage nach Übernahme der Kosten von Sanierung und Renovierung der kleinen Wendelinuskirche im Herzen Leiberstungs den "schwarzen Peter" zu.

Nach langen Jahren des Verhandlungsstillstandes wurden im vergangenen Jahr zwischen den beiden Parteien, unter Führung von Ortsvorsteher Alexander Naber und Sinzheims Pfarrer Martin Schlick, gemeinsam mit Pfarrgemeinderatsvorsitzendem Bernhard Ibach, neue Initiativen zur Lösung des Konflikts ins Leben gerufen. Bei der Klausurtagung des Ortschaftsrates im vergangenen Jahr wurde auch dieses Thema Bestandteil der Beratungen, die am Ende einen für beide Seiten annehmbar scheinenden Kompromiss zum Ergebnis hatte.Nach den intensiven Beratungen im Ortschaftsrat konnte Naber im vergangenen Jahr einen Lösungsvorschlag in den Gemeinderat einbringen, der im Grundsatz für eine Ablösung gestimmt hatte.

Um diesen Vertrag nun vollständig ausarbeiten zu können, sind im Vorfeld umfangreiche Arbeiten zur Kostenermittlung einer Generalsanierung sowie einer Neugestaltung der Außenanlage notwendig. Diese Ingenieurleistungen verursachen im Vorfeld Kosten, die nun aufgeteilt werden müssen. Hierzu hatte man bereits vor Jahren eine Übereinkunft zwischen politischer und kirchlicher Gemeinde getroffen, wonach dringend notwendige Arbeiten an der Kirche, solange die Frage der Baupflicht nicht abschließend geklärt wurde, jeweils hälftig von beiden Parteien zu tragen ist.

Im Hinblick auf die nun anstehenden Kosten der Vorprüfungen wurde dieser Beschluss bei der jüngsten Sitzung des Leiberstunger Ortschaftsrates nun ausgeweitet. Einstimmig beschlossen die Räte die hälftige Beteiligung an den Arbeiten zur Kostenermittlung.

Naber zeigte sich zufrieden mit den Entwicklungen um die Streitfrage: "Nach vielen Jahren des Beharrens auf eigenen Positionen konnte durch Verhandeln und Aufeinanderzugehen endlich ein Kompromiss gefunden werden." Einfach seien indes die Verhandlungen nicht gewesen, jedoch, so Naber, der Kompromiss nehme beide Seiten gleichermaßen in die Pflicht - wie auch in das Recht.

In den kommenden Wochen sollen die ausgehandelten Einzelheiten des Vertrages in Form gebracht und die ermittelten Kosten eingesetzt werden. Naber zeigte sich zuversichtlich, dass ein entsprechendes Vertragswerk, nach der endgültigen Zustimmung der kirchlichen und politischen Gremien, in Bälde unterzeichnet werden könnte.

Weitere Punkte dieser Ortschaftsratsitzung bildeten Vergaben zum Endausbau von Straßen. Nachdem im Baugebiet "Buchtunger Matten" die Grundstücke entlang der Adler- und Falkenstraße vollständig bebaut sind, hatte man die Fertigstellung der beiden Straßenzüge mit dem Endausbau ausgeschrieben. Insgesamt rund 74.000 Euro wird der Endausbau dieser beiden Straßen kosten, wobei sich diese aufteilen in rund 34.000 Euro für den Bereich der "Adlerstraße" und rund 40.000 Euro für die "Falkenstraße". Einstimmig wurde die Empfehlung für die günstigste Bieterin an den Gemeinderat ausgesprochen. Ebenfalls fertiggestellt werden soll die "Merkurstraße", die im Zuge des Neubaues der "Wendelinushalle" verlängert wurde. Für rund 94.000 Euro wurde die Vergabe diese Maßnahme an die günstigste Bieterin empfohlen. Der Umfang erstreckt sich hierbei auf den Endausbau der Straße für rund 64.000 Euro sowie 6.500 Euro für die Erstellung von Parkplätzen für die Lehrkräfte der angrenzenden Grundschule und 24.500 Euro für die Anlage der Zugangswege und des Eingangsbereiches zur Sicherstellung des Sportbetriebes. Die restlichen Arbeiten zur Gestaltung und Herstellung der Außenanlagen sowie die Parkplatzanlage werden von den Leiberstunger Vereinen in Eigenleistung erbracht.