vom 6.7.2007
 
Telekom-Streik führt zu Verzögerung bei DSL
Ende August soll es in Leiberstung und Schiftung soweit sein
 
Sinzheim-Leiberstung (AN). Noch etwas gedulden müssen sich die Leiberstunger und Schiftunger Internetnutzer, bis auch ihnen DSL zur Verfügung steht. Zahlreiche Widrigkeiten und Engpässe haben das Projekt in den vergangenen Wochen immer wieder verzögert. Während die Bürger einige Male vertröstet werden mussten. standen die Ortsverwaltung Leiberstung und die zuständigen Mitarbeiter der Telekom in stetem Kontakt miteinander, um das Projekt voranzubringen. "Das Warten ist aber nichts im Vergleich zu dem Zustand, den wir ohne die Initiative der Ortsverwaltung vor einem Jahr weiterhin hätten", erinnert Ortsvorsteher Alexander Naber an die Historie des Projektes.
 
Bis dato gilt für Leiberstung und Schiftung das Gleiche wie für viele hundert anderer Kommunen im ländlichen Raum. Aufgrund der fehlenden Technik ist hier eine Versorgung mit DSL nicht möglich. Zahlreiche Varianten über Funk oder Satellit waren nicht durchsetzbar, eine Anbindung über das Fernsehkabel nicht möglich, da dieses in Schiftung und Leiberstung nicht verlegt ist. Durch die Initiative der Ortsverwaltung in der Vorstandsetage der Telekom zum Ende des Jahres 2005 konnten erste Kontakte geknüpft und ein Konzept erarbeitet werden, das die Ortsverwaltung im März 2006 dem Gemeinderat vorlegte. Ziel war die Kooperation zwischen der Telekom und der Gemeinde Sinzheim. Die Telekom sorgt für die nötige Technik vor Ort, die Gemeinde beteiligt sich an den Baukosten und garantiert eine Mindestteilnehmerzahl. Nach langen Verhandlungen wurde dieser Kooperationsvertrag im November 2006 unterzeichnet, der im Landkreis Rastatt eine Initialwirkung hatte. Zahlreiche andere Kommunen schlossen sich dem Pilotmodell an und ihrerseits entsprechende Verträge mit der Telekom.
 
Zum Beginn dieses Jahres begannen die Arbeiten in Leiberstung. Da für die Anbindung an das DSL eine Leitung nach Weitenung oder in den Airpark notwendig geworden wäre, entschied man sich für den Trassenverlauf in den Airpark, um eine Querung der Autobahn zu vermeiden.
 
Schiftung erhält eigenen Verteilerkasten

Die Gemeinde erstellte eine Rohrtrasse für das neue Glasfaserkabel. In Schiftung entschied sich die Telekom für einen eigenen DSL-Verteiler, um die Qualität und Zukunftssicherheit des Telefonnetzes zu verbessern. Dies hatte den Vorteil, dass die Schiftunger Bürger ebenfalls die volle Bandbreite von sechs Megabit pro Sekunde nutzen können.

Allerdings machte dies eine zusätzliche Rohrtrasse notwendig, was zu einer ersten Verzögerung des Gesamtprojektes führte. Bei der Lieferung der Glasfaserkabel bestehen seit Anfang des Jahres bundesweit Lieferengpässe, jedoch konnte die für Leiberstung vorgesehene Menge erhalten werden. Beim Einziehen der Kabel stellten die Techniker jedoch hersteller-bedingte Fehler an den Kabeln fest und mussten diese wieder entfernen. Für Leiberstung konnte nun der Ersatz sichergestellt werden. Jedoch müssen zusätzliche Verbindungsstellen gebaut werden. An der Qualität des Netzes ändert dies nichts, bestätigen die zuständigen Stellen der Telekom.
 
Größtes Problem der vergangenen zwei Monate jedoch war der Streik bei Teilen der Telekom. Die Telekom musste einen nahezu vollständigen Arbeitsausfall bei den Monteuren verzeichnen. Man arbeite jedoch mit Hochdruck nun an der Fertigstellung des Projektes, da jeder Monat Verzug auch für die Telekom Einnahmenverluste bedeute.
 
In einem aktuellen Gespräch wurde der Ortsverwaltung nun Ende August als schlussendlicher Fertigstellungstermin bekannt gegeben. "Wir warten sehnsüchtig, einige Bürger sind auch verständlicherweise etwas ungehalten", so Ortsvorsteher Naber, "aber schlussendlich ist es weder böswilliges Verhalten noch sind Versäumnisse der Vertragspartner schuld an der Situation."