vom 11.7.2007
 
Hügelsheim strikt gegen Erweiterung
Fahrsicherheitszentrum beschäftigte den Gemeinderat / "Auswirkungen nicht zu beurteilen"
 
Hügelsheim (ar). Die Gemeinde Hügelsheim ist strikt gegen die beantragte Erweiterung des Betriebes auf dem Gelände des Fahrsicherheitszentrums auf dem Baden Airpark.
 
Einstimmig lehnte der Gemeinderat in seiner öffentlichen Sitzung am Montagabend den beantragten erweiterten Test- und Übungsbetrieb für Lkw mit mehr als 7.5 Tonnen Gesamtgewicht ab. Wieder einmal musste sich die Gemeinde Hügelsheim ihr Recht auf Anhörung einfordern, wie Bürgermeister Reiner Dehmelt bemerkte. Zwischenzeitlich hatte das Landratsamt Rastatt der Gemeinde die Möglichkeit einer Stellungnahme eingeräumt. Gleichzeitig hatte die Gemeinde Sinzheim, die sich ebenfalls gegen die Erweiterung aussprach, ein Ingenieurbüro beauftragt, um die bisher vorgelegten Gutachten und die Antragsunterlagen für die Anlagenerweiterung fachtechnisch zu überprüfen. Wie Dehmelt erklärte, habe das beauftragte Rechtsanwaltsbüro anhand der Prüfungsergebnisse für die Gemeinden Sinzheim und Hügelsheim eine Stellungnahme ausgearbeitet. Hierin heißt es, dass der vorliegende Antrag derzeit auf der Grundlage der vorliegenden defizitären Unterlagen unter keinen Umständen genehmigungsfähig sei, auch nicht mit Auflagen. Das tatsächliche Geschehen auf dem Gelände des Fahrsicherheitszentrums sei bislang überhaupt nicht gutachterlich in vollem Umfang und abschließend überprüft und bewertet worden.
 
Aus diesem Grund könnten die Auswirkungen der jetzt beantragten Betriebserweiterung für die Test- und Übungsfahrten mit Lkw über 7.5 Tonnen erst recht nicht beurteilt werden. Von den Auswirkungen des Fahrsicherheitszentrums ist die Gemeinde Hügelsheim insbesondere in ihrer Wohnbebauung im Bereich Wohnpark am Hardtwald und der Hochfeldsiedlung betroffen. Dehmelt erklärte, er lege Wert darauf, dass in diesen beiden Wohngebieten neue Lärmgutachten für die geplante Erweiterung erstellt werden. "Wir wurden getäuscht was den Betrieb dieser Strecke betrifft", meinte Dehmelt, der die Hügelsheimer Umfahrung von Lkw zur Autobahn nur eine kleine Verbesserung nannte im Vergleich zu dem, was schon wieder kommen könnte. In der vom Betreiber vorgelegten Schallbegutachtung wird von 700 Test- und Übungsfahrten mit Lkw pro Tag gesprochen. Als schönfärberisch bezeichnete Peter Jehle (CDU) den Antrag, der darauf verwies, dass das Fahrsicherheitszentrum im Internet bei Motorradsportlern als tolle Renostrecke angepriesen würde. Zweifel hegte auch Jürgen Utermarck (SPD).
 
Ludwig Kreideweis (CDU) befürwortete den Zusammenschluss zwischen den Gemeinden Sinzheim, Rheinmünster und Hügelsheim. Wie Dehmelt erklärte, sollen die Kosten des gemeinsam beauftragten Anwaltsbüros unter den drei Gemeinden aufgeteilt werden.