vom 13.10.2008

Die Leiberstunger bewahren ihre Traditionen
Der Wendelinusritt lockte gestern bei herrlichem Wetter rund 4000 Gäste in den Sinzheimer Ortsteil

REITER UND GESPANNFAHRER zogen gestern beim Wendelinusritt durch Leiberstung. Der Umzug ist nach dem Gottesdienst ein weiterer Höhepunkt des Fests zu Ehren des Dorfheiligen
REITER UND GESPANNFAHRER zogen gestern beim Wendelinusritt durch Leiberstung. Der Umzug ist nach dem Gottesdienst ein weiterer Höhepunkt des Fests zu Ehren des Dorfheiligen Fotos (2) rock

Sinzheim-Leiberstung (rock). Gewissermaßen ein Pflichttermin für viele Reiter und Gespannfahrer in der gesamten Region ist das Wendelinusfest in Leiberstung, das gestern gefeiert wurde. Höhepunkt war am Nachmittag der Wendelinusritt durch den Ort mit anschließender Pferdesegnung. Gut 250 Pferde mit ihren Reiterinnen beziehungsweise Reitern sowie 50 Gespanne beteiligten sich an dem Fest, das zu Ehren des Dorfheiligen stattfand.

Zum mittlerweile 44. Mal fand das Wendelinusfest statt und schon Tradition hat das damit verbundene schöne Wetter. Denn auch gestern sorgte die Herbstsonne wie schon in den vergangenen Jahren für beste Verhältnisse für Teilnehmer und Zuschauer, die teils in mehreren Reihen am Straßenrand standen und den Umzug verfolgten. Mitgeführt wurde auf den Wagen natürlich auch die Wendelinusfigur so-
wie die einstige Leiberstunger Wasserburg. An die einstige Leiberstunger Sonntagstracht erinnerten Marie-Luise Stolz und Daniel Lorenz. Nach der Premiere im Vorjahr fuhren sie wieder in historischer "Kostümierung" mit.

250 Pferd zu Ehren
des Dorf heiligen unterwegs

Der Festumzug, der von mehreren Musikkapellen aufgelockert
wurde, führte vom südlichen Ortseingang über die Leiboldstraße zur Langmatt und in einer Schleife durch die angrenzenden Felder zur Wendelinushalle, wo Dekan Martin Schlick, Pfarrer Wolfgang Andres und Diakon Georg Beier die Segnung seitens der Pfarrgemeinde vornahmen.

MIT DER PFERDESEGNUNG durch Geistliche der Pfarrgemeinde nahmen die Feierlichkeiten rund um die Wendelinushalle ihren Fortgang. Bei sonnigem Wetter sorgten Musikkapellen für ein Platzkonzert.
MIT DER PFERDESEGNUNG durch Geistliche der Pfarrgemeinde nahmen die Feierlichkeiten rund um die Wendelinushalle ihren Fortgang. Bei sonnigem Wetter sorgten Musikkapellen für ein Platzkonzert.

"Tiere sind ebenso Geschöpfe Gottes wie Menschen" sagte der Dekan und wies auf die besondere Bedeutung der Pferdesegnung hin, die mehr als nur ein Ritus sei. Die Rückbesinnung auf die Dorfgemeinschaft gerade in dieser schnelllebigen Zeit, mahnte Ortsvorsteher Alexander Naber an. Das Bewahren von Traditionen sei wichtig für eine Gesellschaft, sagte er und freute sich über das herrliche Defilee der Reiter und Fahrer sowie die schätzungsweise gut 4 000 Gäste entlang der Umzugsstrecke.

Schirmherr Bernhard Friedmann lenkte das Augenmerk auf die Schöpfung, die dem Menschen anvertraut sei. Die Pferde seien schon seit langem Begleiter des Menschen. Besonderen Dank zollte er den Leiberstunger Bürgern. Auf das schöne Ortsbild machten Bundestagsabgeordneter Peter Götz und Landrat Jürgen Bäuerle aufmerksam. Beim Ortsverschönerungswettbewerb habe Leiberstung wieder einen ersten Preis erhalten, der kommenden November übergeben wird.

Diesen Worten schloss sich Bürgermeister Hans Metzner an. Auch er gratulierte zum Preis und freute sich über die würdige Gestaltung des Festtags in Leiberstung, bei gewohnt "tollem Wetter".

Vorangegangen war dem Wendelinusritt der morgendlliche Festgottesdienst in der Kirche. Dieser wurde von Dekan Martin Schick und Diakon Georg Beier zelebriert und war derart gut besucht, dass die Sitzplätze nicht alle ausreichten. Musikalisch beziehungsweise gesanglich wirkte der Kirchenchor Leiberstung mit.