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vom 14.2.2015

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Muur-Hexen-Vorsitzender Thomas Reith zeigt stolz den großen Schlüssel, dahinter mit erhobenen Händen der entmachtete Ortsvorsteher Josef Rees.   Foto: Gareis-Kugel
 
Ortsvorsteher von Entenhausen gibt sich geschlagen
Josef Rees muss den Schlüssel rausrücken / Fest im Foyer der Wendelinushalle
 
Sinzheim (vgk) - "Quick-Quack, Quick-Quack": Laut ertönte der Schlachtruf der Narren am Schmutzigen Donnerstag vor der Ortsverwaltung Leiberstung (Entenhausen). Doch den Muur-Hexen und Sumpf-Dämonen nützte alles Geschrei nichts. Unmissverständliche Warnschilder, angebracht an den Scheiben des Rathauses, legten dar: "Hexen müssen draußen bleiben", "Narrenfreie Zone".
 
"Ich fühle mich nicht im mindesten veranlasst, die Macht abzugeben", verkündete lautstark Ortsvorsteher Josef Rees. "Erst letztes Jahr sind wir da gewesen. Doch wie jedes Jahr am Schmutzigen stehen wir hier vor der verschlossenen Ortsverwaltungstür, um denen da drin den Marsch zu blasen", schmetterte der Vorsitzende der Muur-Hexen, Thomas Reith, dem sich weigernden Ortschaftsrat entgegen. Doch letztlich half keine noch so vehemente Gegenwehr, kein Süßigkeiten-Bombardement. Nach nur kurzem Kampf erlangten die Muur-Hexen den Rathausschlüssel und damit die Macht über das Dorf. Der Ortsvorsteher und der Ortschaftsrat wurden bis Aschermittwoch für entmachtet erklärt.
 
Seit einigen Jahrzehnten erobern die Leiberstunger Narren unter der Führung der Muur-Hexen mit anschließenden "Hemdglonkerle-Umzug" am "Schmutzigen" das Rathaus. Hat sich die politische Elite Entenhauses ergeben, wird diese an Stricken festgebunden durch das Dorf geführt. Endstation ist das Foyer der Wendelinus-Halle, wo anschließend ordentlich gefeiert wird.