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vom 5.7.2002
 
Ortsverschönerungswettbewerb des Landkreises / Ortsvorsteher Alexander Naber weist auf Pflege der Tradition und neue Projekte hin / Geldpreise winken
Mit der Kutsche durch Leiberstung: Jury beeindruckt
 

ovlbt2002Manfred Droll kutschierte die Expertenkommission durch Leiberstung.   Foto: Adam

 
Sinzheim/Leiberstung (so) - Zurzeit ist die Bewertungskommission des Ortsverschönerungswettbewerbs des Landkreises Rastatt unterwegs und nimmt die Gemeinden unter die Lupe. Die Leiberstunger hatten eine besondere Überraschung für die Kommission parat: Sie stellten eine Pferdekutsche zur Verfügung.
 
Manfred Droll hatte seine beiden Haflinger fein herausgeputzt. Mit roten Ohrenschützern und gehäkeltem Schmuck wurden die Pferde "Amarigo" und "Arabeske" vor den Planwagen der Gemeinde gespannt. Nachdem die Experten vom Obst- und Gartenbauamt der Kreisbehörde, Mitglieder des Kreistags, Mitarbeiter des Landwirtschaftsamtes Bühl sowie der stellvertretende Landrat Rüdiger Braun unter der Führung von Ortsbaumeister Richard Hörth die Stabsgemeinde sowie die Filialorte Müllhofen und Schiftung per Bus begutachtet hatten, stieg die Fachkommission in Leiberstung in die Pferdekutsche um. In flottem Schritt zeigte Kutscher Droll die Schönheiten des Ortes.

Nachdem Leiberstung bereits in den Jahren 1999, 1996 und 1993 den ersten Platz beim Ortsverschönerungswettbewerb belegt, sich 1997 für den Bezirksentscheid, 1994 sogar für den Landesentscheid qualifiziert hatte, hoffen die Leiberstunger auch in diesem Jahr auf einen Preis, verriet Ortsvorsteher Alexander Naber. Beim Wettbewerb geht es darum. die Dörfer "auf der Grundlage historischer und landschaftlicher Gegebenheiten bewusst zu gestalten", so das Reglement. Dazu gehören vor allem die Wahrung der individuellen und dörflichen Struktur, die Sicherung alter erhaltenswerter Bausubstanz, eine standortgerechte Eingrünung des Orts, die Berücksichtigung der Natur und Landschaft in Dorf und Gemarkung sowie die Schaffung einer lebenswerten, sozialen Umwelt.

Ortsbaumeister Hörth zeigte den Experten die neue Wendelinushalle sowie die Entwässerung des Neubaugebietes bei der Grundschule durch Versickerungsgräben. Aber auch der neue Dorfladen in Leiberstung, die Busverbindung sowie die Pflege alter Traditionen wurden explizit erwähnt. So wird in dem Wendelinusdorf noch heute die Tradition der Pferdehaltung groß geschrieben. Es gibt ein Damwildgehege, ein aktives Vereinsleben, Dorffeste und einen Grillplatz, der von allen Bürgern gemietet werden kann, erklärte Ortsvorsteher Naber.

Sportanlagen sind ausreichend vorhanden. Und auch die historische Bausubstanz wird gepflegt. Nach jahrzehntelangem Streit werde schon bald die Kirche renoviert, kündigte Naber an. Außerdem verwies er die Experten auf die Internet-Seite des Orts und auf die Grüngestaltung durch Privatinitiativen. Besonders stolz zeigten sich die Leiberstunger auf die neu gepflanzten Obstbaum-Alleen sowie auf das Storchennest im Ort.

Die Experten zeigten sich von der Entwicklung der Gemeinde beeindruckt. Ob die zwei Sinzheimer Bewerbungen mit Preisen bedacht werden, wird allerdings erst nächste Woche bekannt gegeben. Den erstplatzierten Gemeinden winken Geldpreise und Urkunden. Außerdem qualifizieren sie sich für den Landeswettbewerb, der unter dem Motto "Unser Dorf soll schöner werden — Unser Dorf hat Zukunft" steht.