vom 8.1.2014

SPENDE FÜR DEFIBRILLATOR: Vereinsvertreter überreichen Ortsvorsteher Alexander Naber bei der Seniorenfeier am Dreikönigstag den Spendenscheck über 3000 Euro.
Das Wendelinusfest bereitet Sorgen
Alexander Naber zog bei Seniorenfest zum letzten Mal als Ortsvorsteher Bilanz
Von unserer Mitarbeiterin Gertrud Vögele
Sinzheim-Leiberstung. Was in den 1960er Jahren mit einer verlorenen Wette begann, ist in Leiberstung über die Jahre zu einer lieb gewonnenen Tradition geworden: der Seniorennachmittag am Dreikönigstag.
Alljährlich am 6. Januar gibt die Ortsverwaltung Leiberstung einen Neujahrsempfang und lädt hierzu die Vorstände der örtlichen Vereine und alle Senioren, die das 70. Lebensjahr vollendet haben, in die Wendelinushalle ein. So füllte sich auch in diesem Jahr die Halle wieder, die anwesenden Gäste genossen bei Kaffee und Kuchen am Nachmittag und dem traditionellen „Wildgulasch“ zum Abendessen ein unterhaltsames und buntes Programm.
Gemeinderat
wird kleiner
Ortsvorsteher Alexander Naber nutzte seine Begrüßungsrede zu einem Rückblick auf das vergangene Jahr sowie zu einer Vorausschau auf die geplanten Ereignisse für das neue Jahr. Als wichtigsten Haushaltsposten des abgelaufenen Haushaltsjahres nannte Naber die Restfinanzierung der Friedhofskapelle und machte sich erneut für die Sanierung des Bürgersaals in der Dorfmitte stark. Außerdem ging der Ortsvorsteher auf die bevorstehenden Kommunalwahlen ein, die für Leiberstung in diesem Jahr einen ganz besonderen Stellenwert haben.
Zum ersten Mal finden diese nämlich nicht mehr als unechte Teilortswahl statt, was bedeutet, dass sich der Gemeinderat um zehn Plätze verkleinern wird. Außerdem werde er sich bekanntermaßen nicht mehr zur Wahl stellen. So war es kein Wunder, dass Naber „seinen“ letzten Senioren-Neujahrsempfang nutzte, um über seine 15-jährige Tätigkeit Bilanz zu ziehen und allen Weggefährten Danke zu sagen. Viele der auf den Weg gebrachten Projekte, wie beispielsweise der Bau der Wendelinushalle, die Sanierung des Ortskerns mit dem Abriss des Alten Rathauses oder die Generalsanierung der Kirche und des Wendelinusweges hätten zunächst unter keinem guten Stern gestanden, aber letztendlich durch die intakte Dorfgemeinschaft einen guten Abschluss gefunden.
Eines seiner wichtigsten Anliegen in den vergangenen Jahren sei es gewesen, die Zukunft des Dorfes zu sichern und die Lebensqualität zu erhöhen, ging Naber auf die Realisierung des „Dorfladens“ ein. „Das Erfolgsmodell, auf das wir Leiberstunger zu Recht stolz sein können“, betonte der Ortsvorsteher.
Sorgen mache er sich um das traditionelle Wendelinusfest, gab Naber außerdem zu. Der Wendelinusritt finde in diesem Jahr zum 50. Mal statt und solle dementsprechend gefeiert werden. „Unabwendbare Tatsachen sind seit langem bekannt, jedoch ist noch keine tragfähige Lösung in Sicht“, brachte Naber seine Sorgen zum Ausdruck.
Der Neujahrsempfang wurde durch einen Auftritt der Sternsinger aufgelockert. Außerdem steuerte der Männergesangverein "1875 Leiberstung“ unter der Leitung von Almut Grißtede einige Lieder bei.
In einem Bilder-Rückblick zeigte Karlheinz Röll Schnappschüsse vom Abriss und Neubau der Friedhofskapelle. Außerdem trugen die Alphornbläser Leiberstung zur Unterhaltung der Gäste bei.
Bürgermeister Erik Ernst betonte in seinen Grußworten, dass in Leiberstung die Tradition ganz besonders hoch gehängt werde und zollte der Dorfgemeinschaft seinen Respekt.
Abschließend sprach Naber Heinz Ernst, der das Gefallenenbild mit den Toten und Vermissten aus dem Zweiten Weltkrieg für die neue Friedhofskapelle geschaffen hat, seine Anerkennung aus.
Die Vertreter der örtlichen Vereine übergaben dem Ortsvorsteher Alexander Naber schließlich noch einen Spendenscheck über 3 000 Euro. Mit dem Geld soll ein Defibrillator angeschafft und in der Ortsverwaltung stationiert werden.